Es gibt gewisse Gesetzmäßigkeiten im Fussball: Der Ball ist rund, ein Spiel dauert 90 Minuten und Nürnberg verliert immer, wenn der Gegner mit einem neuen Trainer kommt. So war mir der Ausgang des Spiels eigentlich klar, dennoch ist es extrem ernüchternd, was da heute im Max-Morlock-Stadion auf dem Rasen gezeigt wurde. Weiterhin kreiert die Truppe viel zu wenig zwingende Chancen – und wenn sie mal eine bekommt, und sei es auch nur aus Zufall, dann wird die teilweise kläglich vergeben. Wenn man sich dazu noch in der Verteidigung dumm anstellt, dann geht man als Verlierer vom Feld. Der 1. FC Nürnberg versemmelt den Rückrundenauftakt gegen den FC Sankt Pauli mit 0:1 und muss ich wieder ernsthaft Sorgen machen, da nun die 3. Liga wieder näher rückt und auch noch das Frankenderby ansteht.

Der Glubb brauchte etwas, bis er ins Spiel fand – wobei “Spiel” übertrieben ist, denn es blieb alles auf einem ziemlich schwachen Niveau. Geis versuchte immer wieder die Bälle nach vorne zu dreschen, nur selten kam da irgendwas sinnvolles dabei raus. Dafür ließ sich unser neuer Torwart Peter Vindahl Jensen immer aufreizend viel Zeit den Ball abzuwerfen, was schnell für Unruhe im Stadion sorgte.

In der 33. Minute hatte Pauli die erste Ecke. Nachdem der Ball abgewehrt wurde, flankte Paqarada von halbrechts vor das Tor, wo Ex-Glubberer Medic den Ball einnicken konnte. 0:1.

Fabian Nürnberger ließ seinen Gegenspieler laufen und Peter Vindahl Jensen klebte in guter alter Schäfer-Manier auf der Linie. Für meinen Geschmack hätte er da durchaus rausgehen können.

Kurz vor der Pause kam der FCN dann doch zu zwei dicken Chancen: Gyamerah scheitert nach einem Geis-Freistoß am herausstürzenden Vasilj und wenig später bolzt Tempelmann aus 16 Metern völlig frei den Ball am linken Pfosten vorbei. Also sorry, als Profi sollte man sowas schon aufs Tor bringen.

Nach der Pause wurde es dann ermüdend. Richtig Betrieb macht der Glubb nicht, wenn man mal in den Strafraum kommt, dann wird viel zu kompliziert gedribbelt und gedribbelt (Mats Möller-Daehli, Nürnberger). Erst in der 75. Minute dann eine dicke Chance vom ziemlich blassen Duah: Vom Strafraumeck aufs lange Toreck gezogen, doch wieder rettet Vasilj.

Danach wirft Trainer Weinzierl weitere Stürmer ins Spiel, ohne dass die aber sich irgendwie in Szene setzen konnten. Einzig Jermain Nischalke hat eine gute Möglichkeit, macht es aber wie seine Kollegen zu kompliziert. Aus. Niederlage.

Fazit:

Hatte man nicht damals Trainer Robert Klauß entlassen, weil das Team keine Spielidee hat, keine Chancen kreiert und weil man das alles in der Vorbereitung nicht vermitteln konnte. Nun sahen wir heute eine Truppe ohne Spielkultur und ohne Chancen – und wieder eine verschenkte Vorbereitung. Sorry, dass ich hier nachkarten muss, aber das kann doch nicht sein.

Natürlich muss man auch sehen, dass uns das Verletzungspech mit unglaublicher Härte ständig und immer wieder trifft. So verletzte sich Neuzugang Jannes Horn im Testspiel gegen Schalke und musste operiert werden. Gestern dann zog sich “Heimkehrer” Danny Blum eine Wadenverletzung zu und fällt wohl auch länger aus, je nachdem was das MRT ausspuckt. Dennoch sollten die Leute, die heute auf dem Platz standen zu mehr in der Lage sein.

Statistik: Tore 0:1, Torschüsse 23:9 Ballbesitz 45:55%, Zweikampfquote 51:49%, Ecken 2:2. Das Eckenverhältnis sagt alles aus, wie schwach das Spiel war. Die 23 Torschüsse sind für mich nicht zu erklären? Ist wohl Daferners Kopfball in Richtung Eckfahne ebenso ein “Torschuß” wie Gollers Querpass, den keiner vor der Tor erwischt hat?

Irgendwie wirkt der Glubb derzeit auf mich genauso wie ein Provisorium, wie der Aufgang zum Block 8!

RelVoSprung -17/+1

Unfassbar eng geht es am Ende der Tabelle zu: Platz 9 (21 Punkte) trennen nur 4 Punkte vom Platz 18 (17 Punkte). Da ist es wichtig zu punkten. Braunschweig (2:4 in Hamburg verloren), Bielefeld (1:2 gegen Sandhausen zuhause) und Magdeburg (2:3 in Düsseldorf verloren) bilden nun das “gefährliche” Ende.

An der Tabellenspitze scheinen sich Heidenheim (Platz 3) nach einem 2:0 über Rostock, Hamburg (Platz 2) nach einem 4:2 über Braunschweig und Darmstadt nach einem 2:0 über Regensburg weiterhin absetzen zu können.

Fans:

Die Fans waren heute absolut das Highlight! Insgesamt fanden über 30.000 Zuschauer bei winterlichen Minusgraden den Weg ins Max-Morlock-Stadion. Die Stimmung war gut.

Die Gästefans füllten insgesamt 4 Blöcke in der Südkurve und zeigten sich auch lautstark. Wäre da nicht immer diese blöde “Schickeria-Banner”, könnte man sich fast über den Anblick freuen.

Die Ultras Nürnberg gedachten mit einem Kranz sowie einem Spruchband dem im Januar überraschend und viel zu jung verstorbenen Bembers, einem fränkischen Comedian, der aus der Fanszene stammt oft im Stadion anzutreffen war. Auch wir vom Glubb-Blog sind immer noch schockiert und mit den Gedanken bei den Hinterbliebenen.

Vielleicht kann unser Bembers dort oben was für den Glubb regeln, wenn es in der kommenden Woche zum 20:30-Spitzenspiel in die Westvorstadt zu Greuther Fürth geht. Sollten wir dort verlieren, würde nicht nur “der Baum brennen” sondern man könnte auch auf dem letzten Platz stehen. Es geht mal wieder um alles beim Frankenderby in der inzwischen 270. Auflage.

Hoffen wir, dass unser Glubb dort ein anderes Gesicht zeigt!

Alles für rot-schwarz


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