Ja, was genau meint er jetzt damit, der Bomber Manolo. Welche Entwicklung? Die des Nürnberger Spiels? Die der Mannschaft? Oder die der Innenraum stürmenden Ultras, um gegen die Investorenpläne der DFL zu demonstrieren. Tja, ich würde sagen, alles so ein Bisschen. Aber der Reihe nach: Der 1.FC Nürnberg spielt gegen den Tabellenvorletzten 1.FC Kaiserslautern zuhause nur 1:1. Viel Licht und viel Schatten also im Max-Morlock-Stadion. Das Licht kam aber mal wieder von den jungen Nürnberger Spielern. Soviel kann ich jetzt schon mal sagen.

Zu Spielbeginn… war erst Mal Pause. Denn die Lauterer Fans versorgten die fränkischen Ordner mit ausreichend Tennisbällen. Schiedsrichter Michael Bacher bittet die Spieler zur Seitenlinie und wartet ab. Dann endlich kann das Spiel verspätet beginnen.

Die 5.000 Gästefans machen ordentlich Stimmung im Stadion, unsere Kurve dagegen protestiert schweigend mit einer Choreo über den kompletten 9/11er (siehe Foto bei Fans).

Das gleiche Bild auf dem Feld: Die Gäste machen ordentlich Dampf, die Heimmannschaft scheint auf irgendwas zu warten. Der Lauterer Ache läuft Gürleyen mehrmals davon, einmal nagelt er über das Tor von Klaus, ein anderes Mal müssen die Kollegen Wekesser und Horn helfen.

Nach 14 Minuten stürmen die Ultras plötzlich über die Zäune den Innenraum, wie man es sonst nur von Aufstiegsfeiern kennt – die Älteren erinnern sich. Ein Banner wird in Richtung Kamera entrollt und Schiri Bacher bittet wieder an die Aussenlinie. Wenig später kommt auch noch behelmte Polizei in den Innenraum, zum Glück nur um ein Durchbrechen zur Gegengerade und zur Haupttribüne zu verhindern. Zum Glück gibts keine weitere Eskalation.

Auf Kommando bewegen sich plötzlich alle Ultras wieder auf ihre Blöcke zu. Organisiert sind sie schon sehr gut, Respekt. Doch leider gestaltet sich das Zurück in die Blöcke schwieriger als das Stürmen, weshalb das Spiel weiter unterbrochen bleibt.

In der 28. Minute geht’s endlich weiter. Nun auch mit Stimmung aus der Nordkurve, leider ist der FCN weiterhin planlos.

Immer wieder verliert Gürleyen im Spielaufbau den Ball, immer wieder kann Lautern kontern. In der 34. Minute (inclusive Protestzeit) dann ein Ballverlust im Spielaufbau von Flick, Redondo kann querlegen auf Tachie, der keine Mühe hat, Klaus aus 5 Metern zu überwinden. 0:1.

Ja ist das schon der neue Trainer-Effekt von Friedhelm Funkel? Nein, der Glubb ist einfach nur schlecht.

Als sogar Uzun im Aufbau einen dummen Ballverlust verursacht und für sein anschließendes Foul im Anschluss Gelb sieht, wünscht sich fast jeder die Halbzeitpause. Aber “leider” muss die Protestzeit noch nachgespielt werden: Nachspielzeit 17 Minuten.

Aus heiterem Himmel plötzlich ein Pass von Wekesser auf Uzun, der völlig frei vor dem Tor steht, aber Torhüter Krahl kann blocken.

Der Glubb kam nun besser ins Spiel, aber nach fast 20 Minuten Nachspielzeit (lt.Kicker-Ticker) war endlich die wohl längste erste Halbzeit in Nürnberger Stadion rum.

Nach der Pause gab es Wechsel beim FCN! Hofmann auf der rechten Seite für Okunuki und U17-Weltmeister Finn Jeltsch (für den überforderten Gürleyen) kam zu seinem Profidebüt! Und gleich war mehr Zug im Nürnberger Spiel!

Aber nach einem Wekesser-Freistoß ans Aussennetz ist dieser Zug auch schon wieder abgefahren und Lautern hat wieder dicke Möglichkeiten.

Nürnberg versucht sich zu befreien, Andersson kommt an einen Ball, legt ihn so 20 Meter vor dem Tor auf Uzun ab und das Ausnahmetalent schlenzt den Ball unhaltbar ins rechte Eck! TOOOR! 1:1! Wo kam das denn plötzlich her?! Der Junge is der Wahnsinn!

Doch auch dieser Rückenwind wird nicht mitgenommen, der FCK immer wieder mit Chancen. Klaus rettet bravourös gegen Abiama.

In der 82. wird Jo Hungbo eingewechselt. Seine erste Aktion: Er tankt sich über links an die Aussenlinie flankt in die Mitte wo Andersson völlig frei zum Kopfball kommt, aber leider genau den Lauterer Torwart anköpft. Das darf doch nicht wahr sein!

Gleich darauf im Strafraum Getümmel, Krahl verliert den Ball und Schleimer schlenzt den Ball auf das Pfälzer Gehäuse. Dann war Schluss. 1:1.

Fazit:

Hinter der rot-weissen Schwenkfahne jubelt Nürnbergs Lebensversicherung. Fast jeder fragt sich, was würden wir derzeit ohne ihn machen? Wie der Rest der Truppe mit hochprozentigen Torchancen umgeht, hab ich ja beschrieben. Er braucht nicht mal eine und trifft ins Tor.

Was ich aber sehr positiv fand, war das Debüt von Jeltsch, der mit seinen 17 Jährchen schon eine ziemliche “Kante” ist und nach etwas Eingewöhnungszeit und einer Gelben ein gutes Spiel machte – und sogar Kopfballduelle gegen die Lauterer Büffel gewann. Hammer der Junge!

Aber auch Hofmann machte Freude, weil umtriebig und sehr schnell. Leider bekam der eingewechselte Julian Kania keine Torchance mehr. Ihn würde ich gerne mal länger spielen sehen.

Statistik: Tore 1:1, Torschüsse 6:20, Ballbesitz 63:37%, Zweikampfquote 51:49%, Ecken 8:9. Ganz ehrlich, diese Torschussquote ist in einem Heimspiel eine Frechheit. Und wenn man sich vorstellt, dass man die 100%ige versemmelt, die den Spielverlauf quasi “auf den Kopf gestellt” hätte, könnte man sich noch mehr ärgern.

Man hat nun zuhause gegen den Letzten und den Vorletzten nur Unentschieden gespielt. Hoffentlich fehlen uns diese verschenkten 4 Punkte nicht am Ende der Saison.

RelVoSprung-8/+8

Mit einem Unentschieden bleibt man natürlich im Niemandsland der Tabelle. An der Spitze dreht Pauli seine Kreise durch ein 1:0 gegen Braunschweig, dahinter weiterhin Kiel durch einen beachtlichen 4:0-Sieg in Paderborn und auf drei der inzwischen Walterlose HSV mit etwas Abstand durch ein 2:2 in Rostock.

Am Ende der Tabelle konnte sich Schalke durch einen 1:0-Heimsieg über Wiesbaden etwas absetzen, Lautern und Rostock punktgleich auf 16 und 17. Osnabrück kann nach einer 1:3-Niederlage in Elversberg langsam für die 3. Liga planen.

Erwähnenswert noch dass Hannover durch einen 2:1-Sieg über die Westvorstadt nun bis auf einen Punkt am HSV dran ist und die unterlegene Truppe erstmal aus dem Aufstiegsrennen etwas draußen ist. Wir sollten also dort in der nächsten Woche möglichst punkten, um die nicht noch mal aufzubauen.

Fans:

Wenn die Ultras eines erreicht haben, dann ist es den Spieltag so zu zerstückeln, wie es eigentlich erst durch einen Investoreneinstieg erwartet würde. Alle Ultras in der Bundesliga, wohlgemerkt. Denn wer dieses Wochenende Konferenz geschaut hat, weiss was ich meine, wenn man in einem Spiel die Schlussphase hat und nach der Schalte ins nächste Stadion dort die 67. Minute erlebt. Nürnberg hat heute noch gespielt, als bereits das erste Bundesligaspiel zwischen Freiburg und Frankfurt abgepfiffen wurde.

Wenn dieser “Anschauungsunterricht” so gewünscht war, Hut ab. Ich finds grässlich und unterstütze die Proteste. Und schließlich hatten viele neutrale Zuschauer ordentlich was zu kucken. 😉

Nur leider befindet sich die Ultra-Szene wieder in einem Wettbewerb, dass jeder den anderen übertrumpfen will. Waren es in Rostock ferngesteuerte Autos auf dem Platz, in Wolfsburg 7 Unterbrechungen, müssen unsere den “heiligen” Innenraum stürmen.

Der 1.FC Nürnberg hat darauf schon reagiert mit “Protest ja, aber nicht um jeden Preis” eine Stellungnahme veröffentlicht, in der vom Innenraum als “sensibelste Zone” gesprochen wird und eine “Verschärfung der Sanktionen” angekündigt wurde. Tja, auch Protest muss sich an Regeln halten!

Irgendwann wird es den ersten Spielabbruch durch diese Proteste geben. Bitte nicht wieder der erste durch Nürnberg!

Entwicklungen:

Also zurück zum Anfang, welche Entwicklung ist besorgniserregend?

  • Wieder verschenkt der Glubb Punkte und wird nur durch Uzun vorm Desaster gerettet. Das macht keinen Mut.
  • Wieder ein junges Talent mit Profidebüt, das macht Mut!
  • Wieder verschärften die Ultras die Proteste und überschritten Grenzen. Das macht keinen Mut.
  • Wieder zeigten sich die Ultras als gut organisierter Haufen, der auch auf Dialog setzt. Das macht Mut!

Es wäre schön, wenn wir diesen Mut mit in das nächste Spiel nehmen könnten, denn es steht das 272. Frankenderby im Ronhof an.

Denn die Derbys gegen Grün sind immer schwer für uns, die Tabellensituation spricht auch nicht unbedingt für Nürnberg, also hoffen wir einfach auf die “anderen Gesetze” in so einem Spiel! Auf geht’s Nürnberg, kämpfen und siegen!

Alles für rot-schwarz


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