Mal wieder war alles angerichtet: Bestes Fußballwetter und ein Kumpel, der zum morgendlichen Weißwurstfrühstück (“gegen München”) einlud. Ich war also bestens präpariert (mancher würde auch behaupten: betäubt), dieses Clubspiel durchstehen zu können. Nur leider schienen die Clubspieler ebenso “betäubt”, sodass mal wieder ein Heimspiel ohne richtige Gegenwehr verloren wurde. Der 1.FC Nürnberg spielt gegen Hertha BSC Berlin und Ex-Trainer Fiel 0:2 und ließ nicht nur Fragen offen, sondern auch fast alles vermissen, was man für erfolgreichen Zweitligafussball mitbringen muss. Nach dem 0:4 gegen Magdeburg sprang ich Trainer Miro Klose demonstrativ zur Seite, doch leider gehen einem Trainer da langsam die Argumente aus, wenn das Spiel auf niedrigem Niveau stagniert und sich nicht entwickelt. Denn noch vor dem sportlichen Erfolg stand die Entwicklung der Mannschaft im Vordergrund, bei der Verpflichtung von Klose. Irgendwie vermute ich, dass das Heimspiel gegen Münster schon ein “Endspiel” für den WM-Rekordtorschützen werden könnte.
Das Spiel startete eigentlich vielversprechend: Noch in der ersten Minute setzte Schleimer nach einem Freistoß eine. Kopfball an die Querlatte! Doch dann kam die alte Dame immer besser ins Spiel.
In der 15. Minute dann Maza mit einem herrlichen Solo und einem Schlenzer, der nur knapp am Nürnberger Tor vorbeistrich.
Der Glubb trat erst wieder in der 25. in Erscheinung: Ãœber Goller und Justvan landet der Ball bei Okunuki, dessen Schuss Ernst aber parieren kann. Dann wieder Hertha.
Erst dribbelt Scherhant durch die Nürnberger Abwehr und kann grade noch von Knoche gestoppt werden. Dann kann Reichert einen Schuss nur vor die Füsse von Zeefuik klären, der den Abstauber aber über das Gehäuse setzt. Als dann aber in der 37. Maza mit einem Steckpass Scherhant bedient und der einkalt vor Reichert einnetzt, wars passiert. 0:1.
Noch vor der Pause musste Goller verletzt runter (für ihn kam Emreli zu seinem Debüt) und wenig später kann Reichert mit einer Glanzparade den Kopfball von Cuisance entschärfen. Pause.
Die Hoffnung auf eine bessere Hälfte war schnell verflogen. In der 55. kann Knoche in höchster Not gegen Thorsteinsson retten.
Mit der Hereinnahme von Pick und vor allem Lubach verbessert sich das Nürnberger Spiel etwas, aber zwingend wird es nicht. Bis auf einen Beinahe-Elfmeter kommt nichts raus: Schiedsrichter Benen pfeift ihn nicht und für den VAR ist es wohl nicht eindeutig genug.
Die Hertha macht dagegen weiter: Druck (Cuisance setzt einen Schuss an die Querlatte) und in der 90. Minute alles klar: Palko Dardai wird mit einem Traumpass von Cuisance geschickt und vollstreckt alle vor Reichert souverän. 0:2.
Der Glubb war danach zu nichts mehr in der Lage und Berlin musste nicht mehr. Schlusspfiff.
Fazit:
Ach Leute, das ist erschreckend. Natürlich wird zuerst auf den Trainer geschaut, denn er ist der Hauptverantwortliche, ganz klar. Aber sicherlich sagt Klose Villadsen nicht, dass er die Hertha-Spieler in Ruhe flanken lassen soll, so wie in der ersten Hälfte. Da fehlen mir die Worte, wenn Fehler gemacht werden, die man eher in der E-Jugend vermutet. Und da war der Däne nicht der einzige mit solchen Fehlern.
Statistik: Tore 0:2, Torschüsse 7:20, Ballbesitz 58:42%, Zweikampfquote 47:53%, Ecken 8:4. Wenn man sich die desaströse Torschussquote sieht, ist man mit einem 0:2 echt noch gut bedient. Denn beim 0:4 gegen Magdeburg war diese 7:15!
Da ich ja immer versuche nicht nur zu meckern: Lubachs Agilität hat mir gut gefallen und auch Pick hat sehr viel gezeigt. Emrelis Debüt war in Ordnung, er ließ bisweilen aufblitzen, was er am Ball kann. Tja und Reichert sowie Jeltsch sind für mich die besten Nürnberger.
RelVoSprung -5/+3
Das Ende kommt näher! Aber erst mal das Tabellenende. Denn dank der Westvorstadt konnte Braunschweig den ersten Saisonsieg einfahren: 2:0 gegen das Kleeblatt. Neues Schlusslicht ist nun Regensburg, die sogar gegen Aufsteiger Münster zuhause 0:3 unterlagen. Auf der Abstiegsrelegation liegt nun der FC Schalke, der am Freitag das Kunststück fertig brachte, gegen Darmstadt eine 3:0-Führung zuhause in eine 3:5-Niederlage zu verwandeln.
An der Tabellenspitze ist weiterhin Düsseldorf, nach einem 2:2 gegen Absteiger Köln. Auf dem 2. Rang weiterhin der KSC nach einem glücklichen 2:2 beim Tabellendritten Magdeburg.
Fans:
Wie immer war die Kulisse das Beste: Über 36.000 Zuschauer, davon alleine Rund 4.500 aus Berlin angereiste Gästefans, verwandelten das Max-Morlock-Stadion in einen stimmungsvollen und bunten Fussball-Tempel. Sicherlich wäre die Stimmung im Verlauf des Tages noch besser geworden, wenn der Glubb biss besser gespielt hätte.
Weniger farbenfroh dagegen die Choreo der Ultras Nürnberg, was aber bei einer Trauerbekundung nicht anbracht wäre: Tina, eine langjährige Busfahrerin der Ultras, verstarb am 04.09. nach langer schwerer Krankheit. “And no one understands what we went through” stand vor dem Ultras-Block geschrieben. Rest in peace.
Für den Glubb geht es nun am kommenden Sonntag zu Hannover 96, die durchaus zum oberen Tabellendrittel zu zählen sind. Punktet der FCN dort nicht rückt das Tabellenende weiter näher und dann kommt Münster, als letztes Spiel vor dem Frankenderby. Es wird also allerhöchste Zeit, dass die Truppe sauber spielt und gewinnt!
Alles für rot-schwarz
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Tags: Clubspiel, Hertha BSC
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