Unfassbar! Zur Zeit sind wir wirklich nicht von Glück verfolgt. Redet man doch immer vom “Glück des Tüchtigen”, so muss man sagen, dass man in Hamburg und zuhause gegen Kaiserslautern sehr, sehr tüchtig war, aber sich nur mit einem Punkt begnügen musste. Heute wars nicht ganz so überzeugend, aber dafür war uns nicht mal dieser einer Punkt vergönnt. Der 1. FC Nürnberg zeigt beim Tabellenzweiten SC Paderborn ein gutes Auswärtsspiel, muss aber in der 96. Minute den Lucky Punch zum 3:2 hinnehmen und fährt mit 0 Punkten nachhause. Die letzten drei Spiele waren echt gut vom FCN, aber man hat nur 2 Punkte geholt. Irgendwie hatten wir als wir schlecht gespielt haben mehr Glück.

Der FCN legte gut los beim Tabellenzweiten, schob immer wieder nach vorne. Doch gleich der erste Angriff der Ostwestfalen saß: Bilbija läuft frei über links, kann flanken und Grimaldi kann am ersten Pfosten vollstecken. 1:0. Da sah Karafiat nicht gut aus, er hätte zumindest stören müssen.

Doch gleich im Gegenzug Nürnberg mit Soares, der Obermair den Ball vom Fuß grätscht, Justvan spielt den Ball direkt steil auf Emreli, der mit der Hacke auf Soares legt, der nach links zieht, verzögert und dann ins lange Eck trifft! TOOOR! 1:1! Das ist die richtige Antwort!

Der Glubb macht weiter Druck. In der 16. Minute zieht Tzimas zum Strafraum, über Umwege kommt der Ball zu Justvan, der leider nur das Außennetz trifft. Doch auch der SCP ist gefährlich: In der 31. kommt Götze nach einem starken Eckball zum Kopfball, kann den aber nur per Aufsetzer aufs Tor bringen, sodass Reichert mühelos zupacken kann. So ein Ding muss eigentlich sitzen.

In der 42. Minute dann die mega Chance: Tzimas dribbelt quer zum Strafraum, chippt auf Villadsen, der dann auf Emreli passt. Letzterer spielt einen Doppelpass mit Justvan und steht plötzlich völlig frei im 16er, schießt aber Schubert in die Arme. Der MUSS genauso sitzen, Mensch!

Nach der Pause tut der Glubb wieder mehr nach vorne. In der 51. treibt Villadsen den Ball über rechts und passt direkt in die Schnittstelle auf Tzimas, der frei durch ist und auf Schubert zuläuft. Kurz vor dem herausgeeilten Schlussmann hebt er den Ball in die Maschen. TOOOR! 1:2! Wahnsinn! Freut mich für den Jungen, dass er wieder trifft!

Wieder im direkten Gegenzug kommt Bilbija im Zweikampf mit Soares zu Fall. Nach langen Video-Studium entscheidet Jablonski auf Elfmeter. Der 24jährige hatte schön den Fuß rausgestellt und Soares war zu ungestüm dagegen gerannt. Naja, kann man geben. Obermair läuft an und trifft ins linke Eck, Reichert war mit der Hand noch dran. 2:2. Ist das ärgerlich.

Als das Spiel etwas an Intensität verlor, lag plötzlich Jeltsch blutend am Boden. Wieder eilt Jablonski zum Monitor und sieht einen Ellbogenschlag von Grimaldi gegen den Nürnberger. Klare Rote Karte. Der Glubb in Überzahl.

Kann der FCN was draus machen? Castrop schickt Tzimas steil, der aus spitzem Winkel sofort abzieht. Schubert klärt mit dem Bein. In der 84. flankt Castrop weit vor das Tor, wo der eingewechselte Nick Seidel zum Kopfball kommt und den Ball an die Querlatte setzt. Oh Mann!

Nachspielzeit 6 Minuten, geht noch was? Der FCN schnürt Paderborn am Strafraum ein, aber zwingende Chancen entstehen nicht.

In der 96. Minute klärt Castrop eine Paderborn-Flanke zur Ecke. Zehnter schlägt den Ball scharf an den ersten Pfosten, wo Brackelmann ins kurze Eck einnicken kann. 3:2. Das gibt es doch nicht.

Danach gab es sofort den Schlusspfiff.

Fazit:

Der Glubb war heute nicht ganz so stark wie in den letzten Spielen, aber dennoch machte es wieder richtig Spaß der Truppe zuzusehen. Tolle Kombinationen im Mittelfeld und immer wieder Abschlüsse. Nur leider werden zu viele Fehler gemacht, vor allem hinten, was sich gegen Regensburg andeutete. Paderborn ist nicht umsonst Tabellenzweiter gewesen vor dem Spiel – und außerdem hatten die heute eine echt tolle Chancenverwertung.

Doch dass Karafiat beim 1:0 nicht stört ist erschreckend, aber auch wie Soares diesen Elfmeter verursacht, ist dilettantisch. Aber gut, es ist eine junge Truppe (außer Soares vielleicht), da passieren noch viele Fehler. Im Endeffekt sind die vergebenen Chancen vorne ja auch Fehler, halt nur der Stürmer und es fällt kein Gegentor drauf. Aber dranbleiben, Jungs, dann wird es unweigerlich wieder Siege geben.

Statistik: Tore 3:2, Torschüsse 14:11, Ballbesitz 40:60%, Zweikampfquote 56:44%, Ecken 7:5. Ja, doch, Paderborn machte ein starkes Spiel. Aber von den dicken Chancen her war es ausgeglichen, also wäre ein Unentschieden auch in Ordnung gewesen.

RelVoSprung -3/+7

Klar, mit einem Erfolg wären wir auf einen Aufstiegsrang geklettert, so bleiben wir im “positiven” Mittelfeld. Auf den anderen Plätzen hat nur der 1.FC Köln in Münster gewonnen und redet nun auch im Aufstiegsrennen mit. Alle weiteren Begegnungen folgen ja noch.

Fans:

Es waren gut 1.600 Nürnberg-Fans, die bei Schneetreiben nach Ostwestfalen fuhren, um den Glubb zu unterstützen. Die Lautstärke war gut, in dem engen Stadion waren die Gästefans immer wieder gut zu hören. Leider wurden sie wieder nicht mit einem Sieg belohnt. Aber ich denke, man zehrt noch viel vom 4:0-Derbysieg, der gerade mal ein Monat her ist.

Die Heimfans präsentierten einen Banner “Ultras sterben nie – Ruhe in Frieden Hetzel” und gedachten dem nach dem Lautern-Spiel verstorbenen Vorsänger Stefan Hetzel. Respekt, SCP.

Nun kommt am nächsten Sonntag Fortuna Düsseldorf ins Max-Morlock-Stadion. Der nächste Hochkaräter, der Fehler schnell ausnutzt. Also, Mund abwischen und weiter arbeiten, dann kanns auch mal wieder was zu feiern geben.

Alles für rot-schwarz


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