Wie angekündigt folgt nun auf den Spielbericht direkt nach der Begegnung die Nachbetrachtung am Ende des Spieltags. Die Gründe dafür sind verschieden, Hauptgrund war aber, dass ich immer nach dem Spiel Ewigkeiten in mein Handy geklopft habe, mir Anfeidungen (wohl zurecht) gefallen lassen musste und wenn ich fertig war, waren die meisten meiner Kumpels schon betrunken! 😉 Zum anderen ist es natürlich so, dass nach dem Spiel vieles noch Spekulation ist (Verletzungen, Abseits- oder Fehlentscheidungen, etc.) und natürlich gerade der RelVoSprung ohnehin im Nachhinein aktualisiert werden musste. Also gehmas an:

Der 1. Spieltag der 2. Liga wurde gestern Abend eindrucksvoll abgeschlossen, als der TSV 1860, der durch Trainer Moniz vollmundig als “Meisterschaftskandidat” ausgerufen wurde, in Überzahl eine 2:0-Führung bei Kaiserslautern verspielte. Dabei schoß ein gewisser Rubin Okotie 2 Tore und ich kann sie schon wieder hören: “Den hättma nie verkaufen dürfen, Bader raus” – aber wir hier bleiben sachlich, denn bei uns hat der nicht mal nen Möbelwagen getroffen.

Doch zurück zum Glubb, der somit nun wissen dürfte, was ihn in den nächsten 33 Spielen erwarten wird: Defensive Teams, die zerstören statt mitzuspielen und hauptsächlich hinten drinstehen (so wie eben Aue) oder Teams, die selbst nach roter Karte und 0:2 nicht aufgeben.

Unser Spiel war alles in allem zufriedenstellend: Ein Sieg, eine saubere Mannschaftsleistung und die vorher auserkorenen Konkurrenten konnten überwiegend nicht gewinnen. Das heißt die größten Kritiker sind etwas verstummt, das Team konnte Selbstvertrauen tanken, der Druck auf Ismael hat erstmal etwas nachgelassen – der auf Bader auch – und die Tabelle sieht auch nett aus.

Von den Spielern möchte ich Cristian Ramirez hervorheben, der bei seinem Debüt in Düsseldorf fast von Büskens erdrückt worden wäre. Nun ist Trainer Ismael wohl nicht so überschwänglich und auch nicht so schwer, aber von Fanseite hätte ihn ein Erdrücken schon gedroht. Denn die Fans haben den kleinen Kämpfer sogleich ins Herz geschlossen, was auch mal wieder meine Theorie bestätigte: Der Nürnberger Fan will einen Kämpfer sehen, einen der sich aufreibt, der “rennt wie a Wiesala” und all das bringt der Ecuadorianer mit.

Ansonsten hat Kapitän Jan Polak die erwartete zentrale, kämpferische Leistung gezeigt (Ismael: “Polak war unser bester Mann”). Jammerschade dass er nun mit Rippenbrüchen wohl 4 bis 6 Wochen ausfällt, was CU treffend drastisch formuliert: “Das “rausgerissene Herzstück” löst, nach den Verletzungen von Blum und Hovland, schon wieder schlimme Flashbacks an die Vorsaison aus”. Hoffen wir, dass diese schlimmen Verletzungen endlich mal ein Ende finden.

(Fanclub-Fahne des FCN-Fanclubs “Die Laffer Bimbela“) Als nächstes ist natürlich Torschütze Jakub Sylvestr zu erwähnen, der sehr agil und sehr einsatzkräftig sich mit einem überlegten Tor belohnte – und aus Respekt vor seinem vorherigen Arbeitgeber Aue nicht überschwänglich jubelte. Der nimmt offenbar wirklich Kurs auf den Spitznamen “Mintal 2”! 😉 Ehrlicherweise muss man aber auch sagen, dass er einige Male zuvor viel zu überhastet abgeschlossen hat. Aber ich bin mir sicher, dass auch er noch ruhiger werden wird.

Die Vorlage von Peniel Mlapa war natürlich gold wert, was unseren armen Peki wohl so gut wie sicher aus dem Team gespült hat. Denn der wuchtige Ex-Gladbacher hat in der kurzen Zeit mehr Bälle erreicht als Pekart wohl im ganzen Spiel. Vor allem, ein großer Stürmer der an einen Kopfball rankommt, völlig neue Erfahrungen in Nürnberg! 😉

Aber das war ja auch “nur” die erste von 34 Aufgaben, wichtig wird sein, wie die Truppe in der Rückrunde spielt, denn da haben sich fast schon immer die Aufsteiger herausgestellt.

RelVoSprung 0 Punkte

Neues Spiel, neues Glück! Jetzt ist der “Plus-Bereich” des RelVoSprung ja viel kleiner, zählt also quasi nur auf 3 Plätzen. Und da ist der Glubb im “Fast-Soll”, denn der 3. Platz berechtigt zumindest zu den Aufstiegsspielen. Ziel ist natürlich einer der beiden vorderen – oder gleich Meister, damit der Glubb noch lange “Rekordmeister der 2. Bundesliga” bleibt. Für mich sind die drei größten Kokurrenten um den Aufstieg Braunschweig, Leipzig und natürlich Fürth, die alle drei nicht über ein Unentschieden hinausgekommen sind. Sollten wir immer vor diesen drei Teams bleiben, denke ich kann nix schief gehen.

Fans

Herrlich zu sehen, wie Aue immer noch Fans mobilisiert! So viele Auswärtsfans bringt nicht mal jeder Erstligist mit. Aber noch beeindruckender war das, was die Ultras Nürnberg organisiert haben: ca. 250 Zaunfahnen von Fanclubs des 1.FC Nürnberg zierten Ober- und Unterränge im Grundig Stadion. Auch die Laffer Bimbela waren dabei (siehe Bild oben) und es ergab bei dem herrlichen Wetter ein tolles rot-schwarzes Erlebnis. Die Fahnen dürfen die Fanclubs sogar behalten, aber möglichst nur auf Aufforderung mit ins Stadion bringen.

Leider missglückte die große Choreo vor Spielbeginn ETWAS. Etwas, denn vielen ist es nicht aufgefallen, dass da was schiefgegangen ist. Aber die Fans in der Nordkurve sind es nunmal gewohnt, die Zettel hochzuhalten, bis die Mannschaft reinkommt, aber dann wird zerknüllt und geworfen. Und Anweisungen des Vorsängers hört man oben kaum. Die Message kam aber trotzdem rüber: “Auch wenn jeder sagt ich sei verrückt bist Du doch für mich das große Glück” war über die komplette Nordkurve zu lesen, womit die UN94 sich nun auch aus der Kampagne “Ich bereue diese Liebe nicht!” verabschiedet.

Sehr schöne Geste der jungen Mannschaft: Die Sieges-Laola wurde natürlich vor dem 9/11er zelebriert und wenig später vor den Blöcken 2/4 wiederholt. Eine nette Sache, sollte sich durchsetzen… bei den nächsten 16 Heimsiegen in dieser Saison! 😉

Nun folgt in der nächsten Woche das vielbeachtete Frankenderby! Natürlich wäre es schön, wenn wir das mal wieder gewinnen – der letzte Derby-Sieg is ja echt schon sehr lange her. ABER das ist ein Derby und kein Krieg!

Für ein friedliches, stimmungsvolles Frankenderby!

Alles für den Glubb!

Tags: Laffer Bimbela, Nachbetrachtung