Katerstimmung im Frankenland! Im ganzen Frankenland? Nein, in Fürth und speziell in der Gustavstrasse war gestern Ausnahmezustand, weil es den “kleinen” Fürthern mal wieder gelungen ist, den “großen” Nachbarn aus Nürnberg zu besiegen. Herzblut, Aufregung, Stimmung und Hass um ein Spiel, das man auch als die “Fränkische Halbjahresmeisterschaft” bezeichnen kann (schließlich gibt es ja auch ein Rückspiel). Und in Anbetracht des Jubels der grün-weißen, fühlen die sich auch gerade als Meister, zumal deren Choreografie vor dem Spiel meisterlich war. Das muss ich echt zugeben.

Beim FCN aber – mal wieder – Tristesse und obligatorisches Hinterfragen sämtlicher beteiligter Personen. René Weiler muss sich ebenso Kritik gefallen lassen wie die Akteure auf dem Spielfeld im Rohnhof. Allen voran natürlich Schiedsrichter Zwayer, über den man nun sehr eigenartige Dinge erfährt. Aber der Reihe nach.

Einstellung der Mannschaft:

Ich sage es immer wieder und habe es auch früher schon erkannt: Fürth ist gegen uns immer besser eingestellt und aggressiver – oder wie man heute sagt “galliger”. Das war schon früher so (u.a. 2011 “So spielt man ein Derby” oder Saisonschandfleck 2013) und wird wahrscheinlich so bleiben, so lange wir die Nummer 1 sind. Denn ganz klar, Fürth ist der Underdog und definiert sich immer noch über den Hass auf den großen Nachbarn. So wie St. Pauli immer den HSV vor der Nase hat und der TSV 1860 den großen FCB. Oder Österreich den Weltmeister Deutschland! 😉

Denn der kleinere hat immer den großen im Blick, der große aber nicht den kleinen. So wird wohl jeder neue Spieler in Fürth immer “das böse N” vor Augen geführt bekommen, in Nürnberg fragen die meisten eine Woche vor dem Derby “was ist dieses Fürth?”. Das soll keine Ausrede für unsere Spieler sein, allenfalls ein Versuch der Erklärung.

René Weiler und sein Team:

Weiler hat es zwar richtig gesagt, es geht hier um drei Punkte wie in jedem anderen Spiel. Aber gerade er hat nun mit der Enttäuschung umzugehen. Denn für Fans und Medien ist es der – oder einer der beiden – Saisonhöhepunkt(e). Dass er dann eine der aktivsten und gefährlichsten Offensivkräfte wie Blum auf der Bank lässt, ist im Falle einer Niederlage natürlich eine Vorhaltung wert.

Denn auch klar, warum Kerk nicht nach Freiburg zurückkehren musste, hat am Sonntag jeder gesehen. Aber er ist nur ein Beispiel für viele unserer Jungs, bei denen es an der Qualität fehlt. Auch Schöpf lief wieder mal nur nebenher, auch wenn er in der 85. Minute den 2:2-Ausgleich sehenswert “eingelocht” hat, was aber auch wieder zeigt, dass er ja eigentlich Fussball spielen könnte.

Was uns völlig fehlt, ist eine kreative Zentrale in der Offensive. Möglichst noch mit Stärken bei der Ausführung von Standards, wie z.B. Freistösse. Denn auch da sind wir erschreckend harmlos. So ist unser Spiel halt immer etwas planlos und Zufallswerk. Ach hätte René doch nur seine geforderten Spieler bekommen… dann hätte er auch niemanden absägen müssen (Sylvestr, Koch, Kutschke). Was ich auch in der Woche vor dem Derby einen blöden Zeitpunkt finde.

Schiedsrichter Zwayer:
Auch wenn einige Fädder schon einen Tag nach dem Spiel sehr dünnhäutig reagieren: Das Schiedsrichter-Team Zwayer hat durch Fehlentscheidungen Einfluß auf das Ergebnis genommen. Aus. Das is so und ist ärgerlich für uns Glubberer. Diese ohnmächtige Fassungslosigkeit erinnerte mich an Schiri Drees bei 1860 – FCN. Wann wir mal so gefördert wurden, könnte ich mich nicht erinnern, ich bitte um Kommentare.

Und ja, schon klar, auch wenn die Schiris anständig gepfiffen hätten, hätten die Fürther wohl durch ihre egagierte Heransgehensweise das Spiel irgendwann wohl erfolgreich gestaltet – zumindest könnte man das glauben. Dennoch ist dieses Spiel nach regulären Toren 2:1 für Nürnberg ausgegangen. Und da wird man sich wohl noch etwas ärgern dürfen.

Witzig übrigens, dass mir entgegnet wurde, wie es denn gewesen wäre, wäre es andersrum passiert? Nett, denn Fürth würde noch viel lauter schreien, wie sehr immer die kleinen benachteiligt werden und dass doch der Teufel immer auf den größten Haufen….. nicht wahr? 😉

Verwerflich hingegen, was nun durch diese unglaublich haarsträubenden Fehler im Netz wieder nach oben gespült wurde: DIE ZEIT berichtete im letzten Jahr in “Die Akte Zwayer”, dass besagter wohl der Komplize von Robert Hoyzer gewesen und scheinbar aus nur schwer verständlichen Gründen verschont geblieben wäre. Und sogar noch erfolgreicher im Geschäft ist, als Hoyzer jemals war…

Sehr schön die Passage, bei der gemutmaßt wird, was wäre wenn Zwayer ein Fehlentscheidung gegen England fällt und die “Bodensatz-Presse” von der Insel die Vorgeschichte Spitz kriegt? 

Zwar nicht so krass, aber fast so etwas ist jetzt ja passiert? Denn eh sehr wenig Fans glauben überhaupt noch daran, dass es wirklich noch Unparteiische gibt. Einer mit einer solchen Vorgeschichte ist eh Wiederholungstäter. Hätte man also ihn nicht auch sperren müssen, da jeder Fehler auch Absicht sein könnte?

Spekulation. Denn klar auch, an der eigentlichen Entscheidung zum Sieg für Fürth hatte er keinen Anteil…

Choreo der Fürther

Wie oben schon geschrieben, die war meisterlich, auch wenn sie dem Glubberer weh tut – also ihren Zweck erfüllt. Denn zwischen dem Slogan “Euch schwanz ma’ aufm Bierfilzla”, was mich als Franken begeistert sind die einzelnen Tore des 5:1-Siegs aus dem Vorjahr zu sehen, die zudem auch noch wechseln. Wer weiß, vielleicht lassen sich unsere Ultras auch was fränkisches einfallen? Ich fänds geil!

Es geht immer weiter! FCN!

Und irchendwann schlong mas a mol widder, däi aldn Wafflbeckn!


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4 Kommentare zu “Nachbetrachtung Frankenderby: Fürth und Zwayer haben den Glubb besiegt!”

  1. Glubberer68 sagt:

    Normalerweise werden ja die “Großen” bevorzugt,siehe “Besatzer” gegen Augsburg. Beim Glubb trifft das merkwürdigerweise nicht zu, das fränkische Derby hat halt eigene Gesetze…
    PS: Die Färdder Choreo fand ich auch mega!!

  2. Wir sind nicht mehr groß, aber auch nicht klein? Irgendwie sind wir gar nix, oder? 😉

  3. Optimist sagt:

    “Denn klar auch, an der eigentlichen Entscheidung zum Sieg für Fürth hatte er keinen Anteil…”

    Ich finde ja, hätte Zwayer Eier und das Bedürfnis, seinen Fehler auszubügeln (er hat es ja noch auf dem Feld in der Wiederholung auf der Leinwand gesehen, welchen Mist er gebaut hat), dann hätte er sich ja beim Siegtreffer mit einem falschen Abseitspfiff revanchieren können und das Tor abpfeifen. Aber Zwayer hat keine Eier.

    Eigentlich ein Unding, dass man das Tor nach erwiesenem Fehler vor Wiederanpfiff nicht zurücknehmen kann. Die vielleicht schwachsinnigste Regel.

    Eines ist sicher: das Spiel war ein Plädoyer für den Videobeweis. Nur die rund 500 Fürther dürften dagegen sein 😉

  4. Vollkommen meine Meinung!
    Genauso schwachsinnig finde ich immer das Gegen-Argument “da geht doch das Diskutieren nach dem Spiel verloren”? Ja ist das denn so schön, wie es seit Sonntag ist?

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