Als hätte es die Winterpause und die Vorbereitung nicht gegeben, stolpert  der 1.FC Nürnberg weiterhin harmlos durch die Liga und verhunzt heute seinen Rückrundenauftakt gehörig: Beim selbsternannten “Dino” der Liga setzt es eine deftige 1:4-Niederlage, die sogar höher hätte ausfallen können. Erschreckend beim genauen Hinsehen aber die technischen bzw. spielerischen Probleme der Truppe, auch wenn Verantwortliche mal wieder mit Schiedsrichter-Entscheidungen hadern.

Der Glubb stand heute sofort unter Druck auf dem Platz – erst nach 7 Minuten ging es das erste Mal länger über die Mittellinie. Angriff um Angriff rollte aufs Nürnberger Gehäuse, immer wieder auch über Jatta angetrieben, der ja “der Name des Hinspiels” war, als der Glubb nach einer BILD-Vermutung Einspruch eingelegt hat. Für den FCN eine Entscheidung im Sinne des Vereins, für viele vom HSV “Rassismus” – natürlich blanker Blödsinn. Der FCN hat den Einspruch dann irgendwann zurückgezogen, der HSV aber das Kriegsbeil nicht. So hetzte Sportvorstand Jonas Boldt vor dem Spiel: „Ich denke, wir spielen gegen einen Gegner, mit dem wir noch eine Rechnung offen haben.“ – klar, nach 4:0 im Hinspiel wars klar, welche Geschichte er wieder aufkochen wollte. Und alle kochten mit (Der Gipfel der ekelhaften Scheinheiligkeit)!

So war es aber natürlich auch völlig klar, dass es besagter Jatta war, der nach toller Vorarbeit von Kittel das 1:0 markierte. Er machte das richtige: Er überzeugte durch Leistung. Für den FCN wichtiger aber, wie das passieren konnte: Adam Gnezda Cerin wurde von vielen gefordert, verschwanzte aber kurz vor dem eigenen 16er entscheidend den Ball. Tja, der HSV ließ aber nicht locker und wie es so ist, wenn man den Gegner ständig durch den Strafraum spazieren lässt und die sich dauernd hinwerfen: Irgendwann pfeift der Schiri mal Elfmeter und ich denke der geht in Ordnung. Hinterseer verlädt Mathenia gekonnt. 2:0.

Der Glubb kam erst kurz vor der Pause mal nach vorne, aber ein Freistoß von Geis war leichte Beute für den Keeper der Hanseaten. Ein Kopfball von Frey ging wenig später am Tor vorbei… dann rumpelte der HSV wieder auf unser Tor, aber der Glubb konnte das 2:0 in die Pause retten. 😉

Nach der Pause tat der FCN nun mehr und war öfter in der gegnerischen Hälfte zu finden. Außerdem spielte statt Cerin nun Nürnberger. Die Belohnung folgte in der 51. Minute: Handwerker fing einen schlampigen Pass ab, fasste sich ein Herz, zog ab und traf genau ins rechte Eck! Sehenswert! Das erste Glubb-Tor in 2020! Mögen viele folgen! Nur noch 1:2!

Leider aber kam in der Folge nichts mehr zwingendes heraus und der “Dino” kam wieder angestapft. Diesmal in Form dieser beknackten Handregel per Videobeweis. Kittel lupfte den fälligen Elfmeter wie Zinédine Zidane im WM-Finale 2006 in die Mitte des Tores. 3:1. Damit aber noch nicht genug: Der wiedererstarkte Leibold bediente Jung in der Mitte mustergültig, der zum 4:1 abschloss. Ende.

Fazit:

Nunja, nach 0:4 ein 1:4 ist in gewisser Hinsicht ein Fortschritt. Wie oft aber Pässe auf kürzester Distanz nicht ankamen oder Bälle verloren wurden aber definitiv keiner. Unsere neuen Akteure zeigten sich auch eher durchwachsen: Mavropanos verschuldete einen Elfmeter und Phillip Heise blieb angeschlagen in Nürnberg. Ansonsten war wenig zu sehen was Mut machte.

Nun ist es aber so, dass man als Truppe die gegen den Abstieg spielt nicht in Hamburg beim Tabellenzweiten punkten muss, sondern gegen die Konkurrenz. So sehr alle von einem Wunder geträumt haben, aber Sonntag gegen Sandhausen wird es wichtig sein, den Mund abgewischt zu haben und sich auf die gute Vorbereitung zu besinnen. Sollte das Heimspiel nicht gewonnen werden, würde ich mal bei Friedhelm Funkel anfragen, was der so macht nachdem er nun in Düsseldorf geflogen ist. 😉

Statistik: Tore 4:1, Torschüsse 15:5, Ballbesitz 33:67%, Zweikampfquote 57:43%, Laufleistung 118:113km, Ecken 5:1. Fehlpässe waren 82:96…. und das hatte ich viel Höher wahrgenommen.

RelVoSprung -15 / -1

Jetzt sind wir auf einem Abstiegsplatz. Wer hätte das geglaubt vor der Saison, als man überlegte “gleich aufsteigen oder erst in 2 Jahren”. Die Minuszeichen zeigen es deutlich: Wir sind überhaupt nirgends mehr im Soll. Wiesbaden und Dresden haben gewonnen. Jetzt müssen Punkte her.

Fans:

Ich ziehe wieder meinen Hut vor jedem, der an dieser unsäglichen Spielansetzung an einem Donnerstag im Januar bis nach Hamburg reist, und wohl genau weiß, dass es sehr wahrscheinlich ist, von dort sehr enttäuscht wieder die Heimreise antreten zu müssen.

Spiel 1 in 2020 ging also in die Fritten. Also heißt es jetzt zusammenhalten und gemeinsam am Sonntag den ersten SIEG 2020 einzufahren!

Ich bin wie immer da und versuche die Mannschaft nach vorne zu schreien!

Alles für rot-schwarz


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1 Kommentar zu “HSV – FCN 4:1! Als hätte es keine Winterpause gegeben!”

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