Der Organisator vom Bus 2 des Supporters-Club Nürnberg, der am vergangenen Samstag von Münchner Gewalttätern überfallen wurde und bei dem eine Mitfahrerin lebensgefährlich verletzt wurde, hat nun seine Erlebnisse in einen Bericht gefasst.

Alex “Biernase” spricht vom “blanken Horror“, den man am “letzten Samstag um ca. 8.40 Uhr an der Raststätte Würzburg erleben” musste und von der “mit Sicherheit schwärzesten Stunde bei den organisierten Auswärtsfahrten des S.C.’s”! Dabei stellt er die gesamte Widersprüchlichkeit der Gefühle dar, die man als Fan in einer solchen Situation erlebt: “Wut, Trauer, Zweifel, Ängsten”!

Er berichtet aber auch von unendlicher Hilfsbereitschaft der Glubb-Fans untereinander, und von sehr professionellen und verständnisvollen Einsatzkräften (“Menschlich vom feinsten”). Auch der Leverkusener Bundesligaprofi und ExGlubberer Stefan Kießling hätte sich auf seinem Handy gemeldet, als er “davon erfahren” hat und wäre “um die Clubfans sehr besorgt” gewesen. Der gesamte Bericht ist auf der Supporters-Club-Homepage und hier nachzulesen:
Biernasen”Bericht” zu dem Ãœberfall auf den 2er SC-Bus

Ich finde…

…dieser Bericht gibt genau den Mischmasch wieder, den man am Sa als Fan durchgemacht hat! Mir ging es ebenso! Ich war im Bus 3 – mich hätte es auch “erwischen” können – und ich hätte mich aufgrund einer Fußverletzung nicht mal wehren können, geschweige denn fliehen!!

Erst ist man perplex, dann wütend auf die ungeliebten Bayern und zugleich betroffen, ob der Ausmaße, die ein Fußballspiel bei weitem übersteigen – es geht hier um ein Menschenleben!

Aber als vernünftig denkender Mensch muß man mit Abstand erkennen, dass es nichts bringt wie Tiere oder Fanatiker aus dem nahen Osten auf Rache zu sinnen, die immer nur neue Rachegelüste hervorruft! Nun ist Vernunft und Besonnenheit gefragt!!

Denn das betrifft uns alle: Als potentielle Beschädigte und potentielle Schädiger gelten wir Fans nun für den Rest der Republik, die sich mit der “Fankultur” nicht auskennt! Da müssen wir erstmal das Gegenteil beweisen – durch Vernunft!!

Zeigen wir, dass wir bessere und vernünftigere Fans sind!!

PS: Ein Bericht der Süddeutschen Zeitung “Ultras und Hooltras” zur Stellungnahme der Schickeria München findet Ihr hier.


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3 Kommentare zu “Raststättenüberfall: Bericht von Busorganisator Biernase”

  1. Arthur sagt:

    “Wir distanzieren uns als Gruppe Schickeria München in vollem Umfang von den erfolgten lebensgefährlichen Flaschenwürfen auf Personen durch Einzelne, unabhängig davon ob diese jetzt unserer Gruppe als Mitglieder angehören, oder nicht.”

    Das liest sich wie ein schlechter Witz. Die Schickeria distanziert sich von einer expliziten Tat, nicht aber von der Gewalt an sich oder von den Gewalttätern.

  2. raul sagt:

    Hier die auf der Homepage der Schickeria veröffentlichte Meinung:
    ohne kommentar meinerseits.

    Offizielle Erklärung Schickeria München (07.05.2007)

    Hiermit möchten wir die Gelegenheit nutzen, aus offizieller Sicht der Gruppe Stellung zu den Ereignissen auf dem Rasthof Würzburg zu nehmen.

    Um ca. 5:15 fuhren die Busse mit Bayernfans aus München los. Um ca. 8:00 erreichten die Busse den Rasthof Würzburg, auf dem sich zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Busse mit Club-Fans befanden. Ein Teil der Fans aus den Bussen stieg aus, andere blieben in den Bussen bzw. bemerkten den Stop am Rasthof Würzburg gar nicht, da sie noch schliefen. Später ereignete sich dort ein Handgemenge, aus dem heraus es zu dem tragischen Vorfall kam.

    Zunächst einmal wollen wir eines vollkommen deutlich klarstellen:

    Wir distanzieren uns als Gruppe Schickeria München in vollem Umfang von den erfolgten lebensgefährlichen Flaschenwürfen auf Personen durch Einzelne, unabhängig davon ob diese jetzt unserer Gruppe als Mitglieder angehören, oder nicht. Das Werfen von Gegenständen auf Personen entspricht für uns ganz klar dem Einsatz einer Waffe. Dies haben wir nachprüfbar (z.B. auf unserer Homepage oder in einer gruppeninternen Informationsbroschüre) immer abgelehnt und tun dies selbstverständlich auch weiterhin.
    So etwas hat für uns auch nichts mit einer wie auch immer zu definierenden “Ultra  Mentalität” oder mit “Rivalität unter Fans” zu tun, sondern stellt einen feigen und darüberhinaus lebensgefährlichen und zu verurteilenden Akt dar.

    Dass nun die ganze Gruppe öffentlich mit dem Geschehenen identifiziert wird, ist bei dem in der Presse mittlerweile leider üblichen Umgang mit Fußballfans leider nicht weiter verwunderlich, auch wenn es für die Gruppe als Ganze mit ihren mehreren hundert(!) Mitgliedern natürlich extrem unglücklich ist. Andererseits gibt es, wie das vergangene Wochenende traurigerweise vor Augen geführt hat, wesentlich schlimmere Dinge als Rufmord.

    Unser aufrechtes Mitgefühl gilt daher an dieser Stelle der durch dieses dumme und inakzeptable Verhalten schwer verletzten Frau und Ihren Angehörigen – wenngleich wir wissen, dass diese Worte keinen wahren Trost bringen können, geschweige denn irgendetwas relativieren oder wiedergutmachen.

    Man könnte jetzt sicher noch sehr viel mehr hierzu sagen, jedoch würde man Gefahr laufen, dass sich die Worte in den Ohren der Betroffenen und ihrer Angehörigen doch nur wie purer Hohn anhören würden. Zu gegebener Zeit und mit dem gebührenden Abstand würden wir als Gruppe gerne versuchen – abseits vom aktuellen Medienrummel – in dieser Hinsicht aktiv zu werden.

    Dennoch wollen wir darauf hinweisen, dass wir die Stadionverbote und kollektive Bestrafung aller 80 Mitfahrer, also explizit auch aller Unschuldigen und Unbeteiligten sowie die für mehrere Bayernfans angeordnete Untersuchungshaft für höchst fragwürdig halten. Die überwiegende Mehrheit der in den Bussen mitgereisten Bayernfans war an dem Vorfall nicht beteiligt.

    Aufgrund der Vorfälle und den damit verbundenen Reaktionen, die die Gruppe geradezu überrollen, sowie den nach dem Gießkannenprinzip erteilten Stadionverboten werden wir sämtliche Aktivitäten unserer Gruppe im Stadion bis auf weiteres notgedrungen einstellen.

    Ebenso wird die geplante Saison-Abschlussfeier im Anschluss an das letzte Heimspiel gegen Mainz aus Respekt vor dem Opfer sowie aus Solidarität mit denjenigen, die zu Unrecht weiterhin inhaftiert sind, abgesagt.

    Schickeria München

  3. Fussball-Blog Wochenschau KW 18

    Sorry, heute kommt die Wochenschau etwas spät, aber sie kommt! Und zwar hier und jetzt! Mit dem beherrschenden FCB-Hooligans, Dortmund vs. Schalke oder Gelb vs. Blau oder auch Mittelmaß vs. Meisterschaft? Na wie auch immer, um es kurz zu mach…

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