“Allmächd, der Glubb muss zum Pokalschreck! Die ham letztes Jahr die Bayern, Frankfurt und Gladbach rausgeschmissen! Um Himmels Willen!” So oder so ähnlich waren die Aussagen der Glubbfans in den vergangenen Wochen zu hören. Selbst die Wettquoten vor dem Spiel gingen von einem Sieg des “Underdogs auf dem Papier” aus. Doch der FCN bestand. Zwar aufregend und glücklich, aber wir sind weiter. Der 1.FC Nürnberg gewinnt mit 5:3 (1:1 nach 120 Minuten) im Elfmeterschießen beim 1.FC Saarbrücken und zieht in die nächste Pokalhauptrunde am 29./30.10.2024 ein. Christian Mathenia wurde zum “man of the match” und ein junger Spieler zum nervenstarken Sieger – fast wäre aber ein erfahrener Nürnberger zur traurigen Figur geworden.
Der Glubb mit Neuzugang Villadsen in der Startelf wollte von Anfang an dagegenhalten, den “saarländischen Pokalzug” nicht ins Rollen kommen lassen, hatte aber ab und an Probleme damit. Doch in der 12. Minute die erste Chance und gleich Erfolg: Knoche ist auf links aufgerückt und legt nach innen auf Sevcik, der sich den Ball rund 20 Meter vor dem Tor nach einer Körpertäuschung auf denk linken Fuss legen kann und dann wunderbar ins rechte obere Eck schlenzt. TOOOR! 0:1! Super! Wurde da etwa “Klasse” eingekauft? Das ging in Richtung Traumtor!
Nun musste Saarbrücken drücken, aber auch der FCN blieb gefährlich. Okunuki konnte in der 23. ein schönes Chip-Zuspiel von Schleimer leider nicht verwerten. In der 37 Minute war es wieder Okunuki, doch der starke Menzel konnte parieren. Halbzeit.
Nach der Pause folgte die stärkste Phase des FCN: Minutenlang kam der FCS nicht aus der eigenen Hälfte, jeder Befreiungsversuch wurde sofort abgefangen und es ging wieder auf das Saarbrückener Gehäuse. Hier versäumte es Nürnberg leider den Sack zuzumachen.
Denn nun kamen die Saarländer mit immer größerem Mut und plötzlich war auch das Stadion da. In der 57. Minute musste Mathenia zum ersten Mal alles aufbieten um den Ausgleich zu verhindern. Gleich darauf wechselte Klose: Karafiat kommt für Knoche, Lubach für Sevcik und Serra für Okunuki. Doch der FCS blieb in unserer Hälfte.
In der 63. Minute ein Aufschrei: “Elfmeter” und ein Pfiff des Schiedsrichters. Valentini hatte Naifi im Strafraum klar umgehauen, aber Dankert zeigt in die andere Richtung! Gut gesehen vom Schiedsrichtergespann: Brünker hatte vorher bei der Entstehung Karafiat zu Boden gerissen. Richtige Entscheidung! Sieht aber nicht jeder Schiri. Glück für Valentini. Wenig später bekommt der 35jährige einen Ball an die Hand. Wenn es in den ersten beiden Runden einen VAR gäbe, hätte es hier wohl Elfer gegeben.
Weiter keine Entlastung. Klose bringt Duman für Jander. Doch der Glubb mal wieder mit einer Aktion: Karafiat nimmt einen Pick-Freistoß mit dem Hinterkopf, doch Menzel fingt das Ding unter der Latte raus.
Doch in der 80. der verdiente Ausgleich, so ehrlich muss man sein. Rizzuto flankt aus dem rechten Halbfeld gefühlvoll in den Strafraum, wo Brünker den Ball im Fallen volley ins rechte Eck hämmert. 1:1. Das hat sich mehr als angedeutet.
Verlängerung!
Hier ist Saarbrücken gefährlicher als Nürnberg. Der Glubb schleppt sich ins Elfmeterschießen. Neuzugang Oliver Villadsen ist immer wieder von Krämpfen geplagt, kann kaum noch einen Schritt laufen. Ebenso Schleimer. Dabei hatte Klose in der 92. Minute Forkel für Pick gebracht. Haben die Spieler hier nicht angezeigt, dass es bald nicht mehr geht? Aber nach 120 Minuten hatte das mit dem Rennen ein Ende:
Elfmeterschießen!
Zuerst musst Duman ran und versenkte sicher – 0:1! Aber auch Rizzuto verwandelte sicher – 1:1. Nun musste Flick ran: Menzel kommt fast ran, aber sehr platziert – 1:2. Civeja jagt den Ball in die Mitte – 2:2. Neuzugang Serra war nun an der Reihe und hämmert wuchtig ins rechte obere Eck – 2:3. Zeitz läuft an, schießt und Mathenia ist im richtigen Eck! GEHALTEN! 2:3! Schleimer kann erhöhen und trifft sicher – 2:4! Brünker hat nun die Last und trifft rechts oben – 3:4. Nun muss “seine Karriere ist keine Minute alt”-Lubach ran und bleibt eiskalt (siehe Bild)! 3:5! AUS! SIEG!!
Fazit:
Es war das erwartet schwere Spiel, auch wenn es sich der FCN auch leichter hätte machen können. Wie gesagt, einen völlig orientierungslosen Gegner musst Du nach der Pause das 0:2 einschenken. Aber wir können echt zufrieden sein, klar. Es zählt nur das Weiterkommen!
Erfreulich aber die Neuzugänge, da wurden gute Jungs eingekauft. Das Tor von Sevcik war schon Zucker, der kann offenbar was am Ball. Auch Villadsen macht Freude. Der macht richtig Dampf auf der Außenlinie und geht bis ans Ende seiner Kräfte – positiv ausgedrückt.
Statistik: Tore 1:1, Torschüsse 13:13, Ballbesitz 46:54%, Zweikampfquote 55:45%, Ecken 4:6. Nürnberg war schon die besser Mannschaft, aber man sieht wie die Saarländer gekämpft haben.
Pokalrunde:
Es gab erstaunlich wenige Überraschungen. Die erste war sicherlich, dass Drittligist Bielefeld Hannover 96 mit 2:0 aus dem Pokal kegelte. Als nächstes konnte Zweitligaaufsteiger Regensburg den Bundesligisten Bochum mit 1:0 rauswerfen. Am Sonntag-Abend folgte dann noch Dynamo Dresden, die Fortuna Düsseldorf aus dem Wettbewerb entfernten. Bei 2:0 traf ein gewisser Daferner für die Sachsen.
Fans:
Im Vorfeld war das Moto “alle in roten Trikots nach Saarbrücken” von der Nordkurve Nürnberg ausgegeben worden und alle folgten dem nach. Es waren herrliche Bilder aus Saarbrücken, die Fans präsentierten sich lautstark und farbenfroh, Respekt!
Danke an alles Auswärtsfahrer, dass Ihr uns so toll vertreten habt! Hoffen wir dass es am kommenden Sonntag in Darmstadt ebenso lautstark und farbenfroh zugeht – und am besten auch mit den gleichen Siegesjubel und “Pinola-Rufen”. Das hätte schon was!
Alles für rot-schwarz
Danke für die Bilder, Sandra
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Tags: Clubspiel, DFB-Pokal, Saarbrücken
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