Der Skandal blieb aus, der “große Knall” kam nicht, es war kein “Strafgericht”, es rollten keine Köpfe. Obwohl viele Gazetten das ob der Schimpftiraden in den sozialen Medien und der gestellten Anträge zur Satzungsänderung vermutet hatten. Entsprechend groß war die Aufmerksamkeit: 1.200 anwesende FCN-Mitglieder und einige Kamerateams sind eine stolze Zahl.
Eine Auflistung der Ereignisse der Versammlung spare ich mir, denn die kann man sehr schön hier nachlesen!
Die Sitzung:
Ich ging mit ungutem Gefühl in die Versammlung, wollte unbedingt mithelfen dass nicht unüberlegtes geschieht. Genau so ein Gefühl muss auch Martin Bader gehabt haben, der sichtlich gestresst auf dem Podium Platz nahm und später auch nicht wie so oft in seiner Rede brillierte. Sie wirkte zu Beginn planlos, wie eben eine Rede klingt, bei der man viel sagen will, aber nicht genau weiß was (hier bei Club-TV)! Aber wer hatte schon erwartet, dass er plötzlich diese Internas ausplaudert, die sonst immer verschwiegen werden.
Der Initiator Kurzmann oder Kunzmann (hab ich nicht verstanden, im Internet war beides zu lesen) zeigte sich trotzig und meinte wohl, das wäre “seine Sitzung”. Durch die Forderung eine Begrüßung sprechen zu dürfen und sich später am Saalmikro vorzudrängeln machte er sich ebensowenig Freunde wie durch Anschuldigungen, die wohl in Richtung Ultras zielten und durch vorschnelle Verteilung des Attributs “feige” – irgendwie fühlte sich jeder gemeint.
Schnell wurde in der Versammlung aber klar, dass die meisten Mitglieder die gleiche Intention für den Besuch der aMV hatten wie ich: Aussprache ist wichtig, was wird unternommen dass solche Fehler / Abstiege nicht mehr passieren und vor allem: die Emotionalität eines Abstiegs darf nicht für unausgegorene Satzungsänderungen instrumentalisiert werden, über deren Folgen sich keiner so recht klar ist.
Ich habe mich mit dem Antragsteller schon bei einem Heimspiel angeschrien unterhalten und vorgeschlagen, doch all diese Bewertungen der Vorstandschaft bei der ordentlichen Mitgliederversammlung zu machen. Und so kommt es nun auch, die Satzungs-Kommission hat die Antragsteller zur Zusammenarbeit eingeladen.
Denn das Fussball-Geschäft ist immer eine Momentaufnahme, bei der sich ein sicheres Urteil nur hinterher stellen lässt. Zwei Beispiele: Michael Wiesinger galt gestern als einer der größten Fehler des FCN, aber als er in der Rückrunde 12/13 mit 24 Punkten 4 mehr als Hecking in der Hinrunde holte wurde Bader gedrängt dem verdienten Ex-Spieler endlich einen Vertrag zu geben! Ein anderes Beispiel von außerhalb des FCN: Jupp Heynckes, heute gefeierter Tripple-Sieger, hat in Frankfurt und Schalke auch völlig versagt! Man weiß es eben vorher nicht. Dafür hat man schließlich Fachleute.
Dass die Bader-Hater nun an eine Verschwörung glauben, wirkt hilflos. Gut, teilweise haben sie viel Zeit investiert, da ist eine Enttäuschung nachvollziehbar. Doch es ist zu lesen, dass sie schon wieder die Messer wetzen… hoffentlich kann es dann sauber behandelt werden und wird nicht wegen ewigen Diskussionen auf 1 Uhr verschoben, wenn die meisten Mitglieder schon wieder auf dem Heimweg sind!
Fazit:
Die Mitglieder haben bewiesen, dass ihnen ihr Glubb wichtig ist und sie sich nicht überrumpeln lassen! Bader (“Ein Derbysieg gegen Fürth ist auch mir ein großes Bedürfnis!”) konnte erkennen, dass er durchaus kritisch beäugt wird, aber viele Mitglieder auch von seinen Verdiensten überzeugt sind. Der Spontane Applaus, als er ans Mikro trat zeugt davon. Die Glubberer haben Gespür und ein großes Herz.
Stefan von CU formulierte es sehr treffend: “Dass die, die am lautesten schreien, nicht im Recht sein müssen, ist eine alte Weisheit, dass viel Geschrei aber auch nicht unbedingt eine große Masse darstellt, darf nach diesem Abend noch mal zu einem Lehrstück geworden sein. Oder um es positiv auszudrücken: Es ist schön zu sehen, dass die Mitglieder, die Fans und der Verein gerade in der Krise eng zusammenstehen – eben dann, wenn es darauf ankommt.”
Zum Schluß noch eine Anregung: Auf Reden von Klaus Schramm sollte man vielleicht in Zukunft verzichten. Seine Stimme ist nicht gerade wohlklingend, die Inhalte oftmals lächerlich. Für “Der Abstieg ist für uns alle nur schwer nachvollziehbar” erntete er zurecht Gelächter. 😉
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Später folgt ein Interview auf mein-sportradio.de
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Tags: Fazit, Martin Bader, Mitgliederversammlung, Ralf Woy
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Sehr schön, das durchgestrichene Wörtchen. Ich gehe also davon aus, dass die “Unterhaltung” mit dem Herrn Kurzmann etwas heftiger ausgefallen ist.
Das hättest Du im Vorfeld der AMV durchaus thematisieren können.
Er heißt übrigens wirklich Kurzmann, er wird ja wohl seinen eigenen Namen richtig ins Netz stellen.
http://www.fcn-mv-jetzt.de/impressum.html
Das ist ja mal ne gute Nachricht!!
Ich denke aber die kritischen Stimmen waren zum Teil schon berechtigt und ham ja dazu geführt, dass jetzt auch ein Fußballfachmann an Bord ist…
Also nächstes Jahr Derbysieg und Aufstieg, das will das Glubbvolk natürlich hören. Sollte das nicht eintreten, wird Bader logischerweise wieder im Kreuzfeuer stehen, denn er wird an seinen Ansprüchen gemessen, was ja auch gerechtfertigt ist.
der kommt aus Rückersdorf?! da schau her! 🙂
@fahnenmeier: Jetzt kannst Du ihn ja mal anrufen oder besuchen.
Ja, ich stamme ja auch aus Rückersdorf, daher kenne ich ja seine Frau – und somit auch ihn. Das geile an der “Unterhaltung” war, dass meine Argumente wohl besser waren, denn er reagierte irgendwann nur noch mit der ausgestreckten Hand und ließ Daumen gegen die Finger schnappen (mäk mäk). 🙂
Ich hatte nur Bammel dass mehr enttäuschte Fans da die Übermacht bekommen!
Hochinteressanter Beitrag übrigens:
http://glubb.blogspot.de/2014/.....zmann.html
Das wirft Fragen über die Rolle von AR Koch auf, der merkwürdigerweise als einziger AR gegen die Streichung von Tagesordnungspunkt 7 war.