Es war fussballerische Magerkost, die der 1.FC Nürnberg den knapp 25.000 Zuschauern beim ersten Samstagabend-Spiel im Max-Morlock-Stadion bot. Am Ende stand ein 0:0 auf der Anzeigetafel und der Schiedsrichter zog allen Zorn auf sich. Dennoch war es ein außergewöhnlicher Abend: Denn der Glubb spielte mit einem Sondertrikot! Statt der Sponsoren Nürnberger Versicherung auf der Brust und Exasol auf dem Ärmel prangten auf dem Trikot der Engel des Bundesverbands Kinderhospiz und auf dem Ärmel das Herz von Franken-Hilft e.V.! Das gleiche dann am Sonntag auch noch mit den Clubfrauen beim Auswärtsspiel in Bochold (4:0-Auswärtssieg für den FCN! Tore 3x Lein und 1x Urbanek), wofür die Sponsoren COREBACKBONE und SAVAS GRAFIK ihren Trikot-Platz freiräumten! Eine unglaubliche Aktion, die Ihresgleichen sucht und eine unfassbare Ehre für den noch jungen Verein Franken-Hilft e.V., der aus der Mitte der Clubfans 2017 gegründet wurde! In der Halbzeitpause hatte ich die große Ehre Zusammen mit dem Kaufmännischen Vorstand Niels Rossow und Vertretern des Bundesverbands sowie der Nürnberger dem Stadionsprecher Sebastian Wendl (Radio Gong 97,1) Rede und Antwort zu stehen! Vor so vielen Menschen am Mikro zu sprechen hat man auch nicht alle Tage!

Trainer Robert Klauß erzählte in der Pressekonferenz, bei der Vorstellung des Sondertrikots, dass Fussballer ziemlich abergläubisch sind und er deshalb etwas Bammel vor neuen Klamotten beim Spiel hatte. Das schien auch wirklich auf den Spielern zu lasten! Die ersten 30 Minuten ging beim FCN gar nix! Hannover hatte immer wieder Möglichkeiten, die dickste vereitelte Torhüter Mathenia bei einem Kopfball von Ex-Glubberer Kerk bravourös! Dann kam aber auch Nürnberg ins Spiel: Shuranovs Schuß konnte Zieler parieren und kurz vor der Pause traf Mats Möller-Daehli aus spitzem Winkel nur den Aussenpfosten.

Das wärs gewesen, denn zu dieser Zeit stand ich schon zusammen mit Fahnenschwenker Seppe im Innenraum vor der Haupttribüne und wurde auf das Interview vorbereitet. Dort ein Torjubel müsste auch geil sein, aber wahrscheinlich hätte ich Robert Klauß beim Jubeln über den Haufen gerannt! Die Interviewparten machten sich alle bekannt und Niels Rossow bedankte sich bei Seppe und mir stellvertretend für Franken-Hilft für die geleistete Arbeit – wir uns für die unfassbare Ehre auf dem Trikot stehen zu dürfen! Als dann das Interview begann, war kaum zu verstehen, was gesagt wurde, da der Ton aus den Lautsprechern viel später ankommt, als es gesagt wird. Stadionsprecher Sebastian Wendl kam immer näher, der Puls stieg derart, dass ich dachte, man könnte sehen wie mein Franken-Hilft-Shirt “hüpft”. Dann wurde ich angesprochen und alles lief wie im Film. Unglaubliches Erlebnis, leider war es wohl an vielen Plätzen im Stadion schlecht zu verstehen.

Dann kamen meine Jungs wieder auf das Feld und ich musste das Feld räumen. Nun aber der Glubb besser im Spiel, aber leider sprangen wenig Chancen heraus. Tempelmann und Kraus mit guten Möglichkeiten, ehe die 66. Minute anbrach und Tempelmann mit dem Ball auf die 96er Abwehrreihen zulief. Mir fiel gleich auf, dass er mit seinem Abspiel auf Dovedan zu lange wartete, doch dann kam es. Der Österreicher passte vor dem Tor scharf quer, “abgefälscht und aus dem Hintergrund” musste nicht Rahn schießen, sondern der mitgelaufene Kraus und wuchtete den Ball in die Maschen! Riesenjubel! Unglaublich! TOOOOR! Das ist es! Ich hab schon nicht mehr dran geglaubt….

…und dann dauerte das Anspiel der “Hannoverer” (Hannoveraner sind die Pferde) viel zu lange. Oh-oh, denkt man sich in Zeiten des VAR! Und tatsächlich, das Tor wurde kassiert: Dovedan hatte Millimeter im Abseits gestanden. Gut, ob das sinnvoll ist, kann man immer wieder fragen. Nur stelle ich mir die Frage: Bei der Frequenz, mit der Profifussballer beim sprinten die Beine bewegen, wäre eine Zehntel-Sekunde später vielleicht der Fuss des Verteidigers weiter vorne? Wer entscheidet, wann das Bild angehalten wird? Sehr ärgerlich, aber der FCN war ja auch schon Nutznießer dieser komischen VAR-Nutzung.

Also weiterhin 0:0, MMD verzog einen tollen Schuß nur um Zentimeter am langen Pfosten vorbei, doch das Spiel sah noch einen Höhepunkt. Leider war es keine fussballerische Glanzleistung, sondern eine überharte Schiedsrichterentscheidung. Nikola Dovedan rauscht im Strafraum mit Torhüter Zieler zusammen und sah Gelb. Wenig später ein Zweikampf um den Ball und Gelb-Rot für den Österreicher. Zitat NN “ein souveräner Schiedsrichter hätte es wahrscheinlich bei der letzten Ermahnung belassen”. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Gut, dass Hannover auch bei Ãœberzahl keinen Plan hatte. Aus. 0:0.

Fazit:

Enttäuschend, dass man diese 96-Truppe heute nicht geschlagen hat. Das war gar nix, was die gezeigt haben – aber auch auf FCN-Seite war das zu wenig. Nur gut, dass Mathenia und Schindler zur Zeit eine Bank sind. Wenn hinten die Null steht, dann verlierst Du zumindest schon mal nicht.

In der Offensive ist diese Saison etwas Sand im Getriebe. Dovedan war sehr engagiert, aber Chancen werden zu wenige generiert. Shuranov ist kaum zu sehen, da wäre ich mir eine etwas spektakulärere Spielweise wünschen. Aber der Junge kann noch viel lernen, dem verzeihen wir sehr viel. Als Schäffler im Spiel war, was leider auch von ihm wenig zu sehen. Gut, kann auch daran liegen, dass das FCN-Mittelfeld, allen voran Handwerker immer noch nicht gelernt haben gute Flanken zu schlagen.

Bei der Gelb-Roten für Dovedan würde ich auch noch zu bedenken geben, dass man in Anbetracht der provokanten Spielweise des 27jährigen, ihn bei dieser Vorbelastung auswechseln könnte um ihn zu schützen.

Allerdings hatte Schiedsrichter Tobis Reichel heute wirklich nicht seinen besten Tag: In Halbzeit eins wurde Dovedan von Börner von der Seite mit gestrecktem Bein mit Stollen voraus auf Wadenhöhe gefoult. Echt eigenartig das nicht zu sehen – natürlich gilt das auch für unseren Milimeter-VAR!

Statistik: Tore 0:0, Torschüsse 15:12, Ballbesitz 46%:54%, Zweikampfquote 40:60%, Ecken 6:7. Diese Zahlen sind erschreckend und hier muss wieder mehr gearbeitet werden. In den letzten Wochen ist man oft etwas glücklich ohne Niederlage geblieben, das wird beim nächsten Auswärtskick in Dresden nicht so leicht werden!

RelVoSprung -2/+8:

Die Ergebnisse in der Liga sind der Wahnsinn! Da haben wir den HSV, der beim Tabellenletzten Aur bis zur 94. Minute auf der Verliererstrasse stand, aber dann durch ein unglückliches Eigentor gerettet wurde (1:1). Die Bundesligaabsteiger Schalke und Bremen siegten beide 3:0 und Paderborn rang Düsseldorf in deren Stadion 3:2 nieder. Der Sonntag dann auch noch mal spektakulär: Darmstadt vernichtet Sandhausen mit 6:1 in deren eigener Arena und Pauli schlägt die starken Dresdner mit 3:0, womit sie Regensburg als Tabellenführer ablösen. Die Oberpfälzer nun auf Rang 2 vor Paderborn auf Rang 3. Der FCN hält mir Rang 5 weiterhin Kontakt mit der Spitzengruppe und bleibt ungeschlagen. So kanns bitte bleiben.

Fans:

Als wir zum Stadion fuhren, malten wir uns noch aus, wie bequem doch die Anreise für die Niedersächsischen Gästefans zu einem 20:30-Uhr-Spiel ist. “Da sind heute bestimmt viele da”, doch im Stadion war nur eine Handvoll im Gästeblock zu finden, sodass so manche böse Zunge ätzte, dass das nur die Ex-Gattinnen von Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder wären. Natürlich Blödsinn, denn der Autokanzler war (bis jetzt) 4x verheiratet – so wie ein Audi, der hat ja auch 4 Ringe.

Doch nun zu den Heimfans: Die Stimmung war ziemlich gut, zu meiner Freude war die Stimmung auf dem 9/11er ausgesprochen gut und laut. Zwar mussten weiterhin die ersten Reihen sowie Zaun und Vorsängerpult leerbleiben, aber es machte Spaß. Leider ging es mit der Stimmung auf diesen Rängen in der zweiten Halbzeit gegen Null. Schade, aber wir müssen weiterhin auf die Rückkehr der Ultras warten.

Schön dagegen zu sehen, dass immer wieder, wenn die Truppe Druck macht, das Publikum sofort mit Stimmung da ist! Man stelle sich nur vor, was los wäre, wenn unsere Jungs mal dauerhaft ein Offensiv-Feuerwerk abbrennen.

Nun steht eine Länderspielpause an und dann geht es zum Überraschungsaufsteiger Dynamo Dresden am Sonntag den 17.10.! Das wird ein hartes Stück Arbeit! Viel Erfolg, Jungs!

Für mich, für uns von Franken-Hilft e.V. bleibt ein unvergessliches Erlebnis mit unserem Herz auf dem Trikot: “Mein Verein auf dem Trikot von meinem Verein”! Immernoch unfassbar!

Alles für rot-schwarz


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