Was für ein grandioser Rahmen für das 271. Frankenderby! Beide Fanlager zeigten sich von ihrer besseren Seite, wobei die Nürnberger mit einer Riesen-Choreografie den Vogel abschossen! Nicht nur Wumms honorierte die Ausmaße über die gesamte Nordkurve. Auf dem Platz erst das übliche Derby-Spiel mit heissen Fürthern, aber der “neue FCN” kommt ja inzwischen im Spiel noch mal zurück. So trennen sich der 1.FC Nürnberg und die SpVgg Greuther Fürth mit 1:1 und müssen wieder ein halbes Jahr warten, um wieder die Chance auf den Titel “Derbysieger” zu haben. Für mich als Glubb-Pessimist ist das Positive ganz klar, dass wir in den letzten beiden Jahren diese Derby vom Freitag noch in den letzten Minuten verloren hätten. Also die Entwicklung beim Glubb gefällt mir.
Wie schon angekündigt: Wie beginnen Derbys in unserer Erinnerung? Klar, mit Rückstand. Schon in der 8. Minute kommt der grüne Michalski nahezu ohne Gegenspieler nach einer Ecke von Green an den Ball und kann das 0:1 machen. Meine Güte. Uzun wäre wohl der Gegenspieler gewesen, aber da die gesamte Nürnberger Hintermannschaft schlecht aus – auch wenn Marquez nach seiner Verletzung endlich wieder im Team war.
Dann ging es aber so weiter und darüber rege ich mich schon lange auf: Wieder kamen die Fürther auf den Platz mit “kratzen, beissen, zwicken”, wie ich es immer nenne. Die geben gegen uns immer 150% und immer mit NickÂligÂkeiten am Start. Hrgota war ständig neben dem Schiedsrichter gestanden, um den zu beeinflussen. Unsere Jungs wirkten mal wieder überrascht vor dieser Bissigkeit. Erst so nach einer halben Stunde kam der FCN etwas ins Spiel und hatte Möglichkeiten.
Nach einer Ecke hielt Kiomourtzoglou der Nürnberger Hübner fest, was sich Referee Robert Hartmann erst auf dem Monitor ansehen musste. Entschied dann aber zum Jubel der Nürnberger Fans auf Elfmeter. Der erst 17-jährige Uzun hatte während der gesamten Aktion schon den Ball in den Händen und verwandelte wie schon gegen Hannover eiskalt zum 1:1! TOOOR! Schon sein 7. Pflichtspieltor!
Fast hätte der FCN vor Pausenpfiff sogar noch das Spiel gedreht, aber Goller scheiterte an Linde in der Nachspielzeit.
In Hälfte zwei war dann der Glubb deutlich besser im Spiel, was sicherlich auch an den Einwechslungen von Handwerker und Castrop (für Brown und Loune) lag. Die Chancen zum Derbysieg waren da, aber Hübner und auch Okunuki vergaben jeweils per Kopf (76. und 89. Minute). Aber klar, auch die Westvorstadt hatte Möglichkeiten für den LuckyPunch.
Fazit:
Es gibt viel Positives in dem Spiel! Die Tatsache, dass die junge Truppe es abermals geschafft hat, zurück zu kommen. Dann dass die Verletzten langsam zurückkommen. Am meisten freut mich Marquez, der schon die nötige Sicherheit in die Hintermannschaft bringen kann. Schön auch, dass der 21jährige Julian Kania auf der Bank saß, ein tolles Zeichen für den jungen Kerl.
Nicht so gut aber, dass er nicht spielen durfte. Denn der Glubb versuchte sich ohne klassischen Stürmer und vielleicht hätte er zum Derbyhelden werden können. Denn Knipser sind Goller und Okunuki nun wirklich keine.
Statistik: Tore 1:1, Torschüsse 19:10, Ballbesitz 50:50%, Zweikampfquote 60:40%, Ecken 6:5. Man sieht hier, dass der FCN ein saubere Heimspiel gemacht hat. Fällt das 2:1 für uns, wäre es nicht unverdient gewesen.
RelVoSprung -4/+3
In der Liga dagegen wird es zunehmend wilder! Als Paderborn am Freitag Wehen Wiesbaden mit 2:1 schlug, war noch alles normal. Aber schon am Samstag verlor Rostock zuhause gegen Fortuna Düsseldorf 1:3, der Karlsruher SC spielte gegen Kaiserslautern nur 1:1 und der SV Elversberg schaffte es wahrhaftig den Hamburger SV 2:1 zu schlagen. Am Abend dann Schalke gegen Magdeburg, das Team aus dem Osten führte 3x, dennoch siegte S04 mit 4:3!
Am Sonntag wurde es dann vogelwild: Hertha BSC gewann! Gegen Braunschweig sogar deutlich mit 3:0. Aber FC St. Pauli gegen Kiel 5:1 und Hannover gegen Osnabrück 7:0 war der Wahnsinn!
Damit ist Düsseldorf nun Spitzenreiter vor dem HSV und Kiel, am Ende steht Osnabrück hinter Braunschweig – die Westvorstadt auf dem Relegationsplatz!
Fans:
Fetten Respekt, das war der Hammer! Die Nürnberger Ultras haben sich selbst übertroffen! Ein riesen Aufwand, Wahnsinn dass es so viele Helfer gibt. Auf jedem Platz in der Nordkurve lag ein roter Regenponcho, den die Leute trotz der Hitze drüberzogen. Auf dem Unterrang wurden die gleichen Ponchos in schwarz verteilt. Dadurch war die komplette Kurve in rot und schwarz getaucht (siehe Bild nebendran).
Zum Einlauf der Teams wurden dann verschiedenste Gottheiten über die Köpfe gezogen und diesmal echt lange oben gehalten. Vom Oberrang zum Zaun des Unterrangs war dann zu lesen “VON ALLEN VEREHRT – VON ALLEN VERGÖTTERT” und in der Mitte der Kurve prangte das FCN-Logo, Respekt.
Die Gästefans ließen sich nicht auf ein Kräftemessen ein und verschoben ihre Introshow kurzer Hand auf den Beginn der zweiten Hälfte mit einem ziemlich langen Feuerwerk. Wer die Fratzen waren, die am Zaun vorne aufgestellt wurden, kann ich nicht sagen. Aber wenigstens waren mal ein paar von denen da, obwohl sie wieder die eigenen Blöcke nicht voll bekommen haben – so weit ich weiß.
VON ALLEN VEREHRT – VON ALLEN VERGÖTTERT
Jetzt muss der Glubb in der kommenden Woche nach Braunschweig, die ja Tabellenvorletzter sind. Und da hebe ich mahnend der Finger: Das hatten wir in der letzten Saison und haben die durch eine 2:4-Niederlage erst mal so richtig aufgebaut und denen die Saison gerettet. Das darf auf keinen Fall wieder passieren!
Alles für rot-schwarz
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Tags: Clubspiel, Frankenderby, Westvorstadt
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