“Ein Auftakt nach Maß”! Das hab ich erwartet, das nach diesem Spiel zu schreiben. Aber – ich bin ja ehrlich – ich dachte das im Bezug auf den neuen Hansa-Trainer Mersad Selimbegovic, da ja der FCN traditionell gegen neue Trainer beim Gegner verliert. Nicht so am gestrigen Samstag, was aber sicherlich auch an den genialen Augenblicken des 18jährigen Can Uzun liegt. Der 1.FC Nürnberg schlägt den FC Hansa Rostock mit 3:0 und nimmt wieder Kurs auf die obere Tabellenhälfte! So kann es gerne weitergehen!

Hansa legte zu Beginn stark los, der Glubb kam kaum über die Mittellinie. Erst mach 10 Minuten befreite sich Nürnberg und konnte auch was nach vorne machen. Und wie!

Der Glubb befördert den Ball in den Strafraum, Hansa ist gut gestaffelt und wehrt den Ball nach draußen ab. Brown legt den Ball auf Can Uzun ab, der eigentlich gut abgedeckt ist. Aber da ist ja noch der Weg über die Spieler: Uzun schlenzt den Ball aus 10 Metern ansatzlos wie sehenswert in den langen Winkel! TOOOR! 1:0! Was für ein Ding!

Uzuns Jubel nach dem 1:0

Während die Nordkurve noch diskutiert, wie hoch wohl die Ausschläge bei Uzuns Marktwert gerade ausfallen würden, da flankt Okunuki vor das Tor, wo Neuzugang Sebastian Andersson per Kopf auf den Winkel zielt – Torhüter Körber kann gerade noch parieren. Wenig später wieder Andersson, der auf Brown ablegt, doch dessen Schuss geht knapp am Tor vorbei. Jetzt müsste der FCN langsam mal auf 2:0 stellen, um sich nicht wieder hinterher zu ärgern.
Dann wieder Uzun: Er läuft einen schlechten Einwurf von Rossipal ab, überwindet den letzten Mann und bleibt alleine vor Körber eiskalt: Halbhoch ins kurze Eck! Wahnsinn! TOOOR! 2:0! Unfassbar!

Uzuns Torjubel nach dem 2:0

Nach der Pause drückte der Glubb auf die Entscheidung! Herrlich, wenn er das tut – und nicht wie so oft, sich zurückzieht! Das wurde schon in der 51. Minute belohnt: Nach einen Freistoß von Valentini kommt im Strafrauf-Getümmel Flick an den Ball und schießt aus der Drehung. Über Umwege landet der Ball bei Castrop, der ihn in die Maschen lenkt! TOOOR! 3:0! Wahnsinn!

Nun nahm der FCN deutlich Tempo raus aus dem Spiel, Fielo wechselte eifrig durch – ohne aber Fin Jeltsch zu bringen. Nürnberg hat die Kogge im Griff, es gibt keinen nennenswertes Aufbäumen, so dass der Schiedsrichter nur 3 Minuten Nachspielzeit draufgibt. Ihm wird wohl auch kalt gewesen sein.

Dann wars aus. HEIMSIEG!

Fazit:

Wenn jemand die letzte Bengalo trug, dann Sie (schwedisch)

Ein überzeugender Heimsieg, stark! Das war nach der durchwachsenen Vorbereitung nicht wirklich zu erwarten. Sebastian Andersson wird ja von vielen Schandmäulern schon als “Daferner 2.0” eingestuft, aber ich finde, er konnte gestern viele Bälle festmachen. Ein Stürmer, der auch mal einen Kopfball gewinnt. Das macht Bock auf mehr! Aber ja, bei Daferner und vor allem bei Schäffler hab ich am Anfang auch geschwärmt – hoffentlich geht Andersson nicht auch so schnell “kaputt” in Nürnberg. 😉

Allerdings hätte ich mir sehr gewünscht, dass Fielo noch Finn Jeltsch zu seinem Debüt verhilft. Wenn es 3:0 steht, da kann doch nix schiefgehen. Wäre ein super Zeichen für den Jungen gewesen. Denn man muss nur Gündogan ansehen, der sich heute noch an seinen ersten Profieinsatz erinnert.

Statistik: Tore 3:0, Torschüsse 7:9, Ballbesitz 39:61%, Zweikampfquote 59:41%, Ecken 2:5. Bei dieser Statistik ist der Ballbesitz und die Zweikampfquote fast deckungsgleich mit den Quoten von unserer HSV-Niederlage. Das zeigt, dass der FCN ein ebenso gutes Spiel gemacht hat, diesmal aber halt die Dinger versenkt hat – und natürlich, dass der Gegner nicht so gut war.

RelVoSprung -7/+10

Komische Ergebnisse wieder! Herbstmeister Kiel verliert zuhause gegen Braunschweig 1:2, was den FC St. Pauli durch ein überzeugendes 2:0 gegen Kaiserslautern wieder an die Tabellenspitze hievt. Auf Platz 3 der HSV durch einen 2:0-Erfolg beim FC Schalke. Nur zwei Punkte dahinter die Westvorstadt, mit einen unfassbar glücklichen 1:0-Sieg in Paderborn.

Am Tabellenende bleibt Osnabrück stecken, da es auch in Karlsruhe eine Niederlage (2:1) setzte. Davor nun Rostock und auf der Relegation Braunschweig. Lautern und Schalke nur knapp davor. Unser nächster Gegner Hannover spielte in Elversberg 2:2.

Fans:

Wieder gab es zu Beginn einen 12-Minütigen Stimmungsboykott beider Fanlager, um wieder gegen die Investorenpläne der DFL zu protestieren. Nach einiger Zeit gab es auch wieder Wurfgeschosse auf das Feld, begleitet von Münzwürfen, aber zu einer Spielunterbrechung kam es nicht. Denn die meisten Papierrollen haben es gar nicht erst bis aufs Spielfeld geschafft und anschließend waren Nürnberger Ordner so fix, dass sie alles entfernten, als der Ball in der anderen Spielhälfte war. Das war sowohl witzig als auch ein Zeichen: Hört endlich damit auf.

Wegen dieser Proteste musste die Choreo auf den Spielbeginn nach der Halbzeitpause verschoben werden, was ich etwa schade finde. Oswald hätte die exponierte Stelle zu Spielbeginn verdient gehabt. (Siehe auch Mach’s gut, Oswald vom HSV-Bericht)

Dafür war die Choreo sehr schön. Wie auch für Lina in 2017 alles in Schwarz gehalten und nur das Konterfei in der Mitte des Blocks. Für Oswald stand am Zaun

Wenn tausend Sterne am Himmel stehn, schau hinauf Du kannst sie sehen, der hellste, das bin ich, schau hinauf und denk an mich

Nach dem Spiel hab ich mich beeilt um noch schnell auf die Demo “Nürnberg steht auf gegen Faschismus” auf dem Willy-Brandt-Platz zu kommen – und trag dort erfreulich viele Glubberer. Vielleicht sollten die Veranstalter das nächste Mal keine Termine mit zeitgleichen Heimspielen raussuchen.

Doch zurück zum Fußball! Am kommenden Freitag tritt unser Glubb bei Hannover 96 a. Hoffen wir, dass es unsere Jungs und Uzun wieder so schön machen wie gegen Rostock!

Alles für rot-schwarz


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4 Kommentare zu “FCN – Rostock 3:0! Gelungener Auftakt bei Uzun-Show!”

  1. Optimist sagt:

    Semir Begovic? Muss sein Spitzname sein. Bürgerlich heißt er wohl Mersad Selimbegovic, wohl bekannt aus 4 Jahren Regensburg 😉

    Can Uzun ist schon eine unfassbar coole Socke. Den Kunstschuss zum 1:0 erwartet man ja fast, aber auch so abgebrüht zum 2:0 zu vollstrecken – beeindruckend!

    Sebastian Andersson ist mMn weit davon entfernt, ein “Daferner 2.0” zu sein. Da sind einfach ganz andere Qualitäten zu sehen, was Ballverarbeitung und Bälle festmachen angeht. Wenn er gesund bleibt, ein echtes Schnäppchen!

  2. @Optimist: Ou, danke, Mersad Selimbegovic. Da hatte ich was falsches im Kopf! Aber „Semir Begovic“ klingt doch genauso wie „Selimbegovic“ 😀

  3. Hans sagt:

    Diese Mannschaft hat das Zeug (Glück gehört natürlich auch dazu) vorne mitzuspielen. An die ersten beiden Plätze denke ich eher nicht, da die Beständigkeit doch recht schwankt. Aber um den dritten Platz könnte man schon mitspielen, wenn das Selbstvertrauen nicht verschwindet. Schlimmstenfalls könnte es sein, dass uns Fürth den dritten Platz wegnimmt und der Club Vierter wird.

  4. @Hans: Das Zeug schon, aber ich glaube nicht, dass wir an Pauli, Kiel und HSV vorbeikommen. Fürth hatte wahnsinnig viel Glück am Sonntag, ob sie das immer haben, wird sich zeigen.

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