“Klose-Experiment für mich schon gescheitert” – “Je schneller wir Klose loswerden, desto besser” – “Nach heute ist Klose gescheitert. Jedes Spiel was er jetzt noch bekommt ist eins zu viel. War leider absehbar, dass es so kommen wird” – “Pino kann die Choreo gleich als Abschied nehmen” posten die Leute ins Netz. Der 1.FC Nürnberg erwischt einen vollkommen gebrauchten Tag und verliert zuhause gegen Magdeburg mit 0:4. Die Art und Weise wirft allerdings wirklich Fragen auf, auch warum eine überwiegend neu zusammengestellte Truppe wieder so auseinanderfällt wie in der letzten Saison.

Man könnte aber auch sagen, das man mit Anlaufschwierigkeiten rechnen musste, schließlich kamen im Wochentakt neue Leute ins Team. Oder dass es die jüngste Mannschaft der Liga ist. Man könnte auch sagen, dass die problematische 6er Position erst einen Tag vor dem Spiel besetzt wurde und Neuzugang Winners Osawe noch nicht am Platz stand. Und man könnte auch sagen, dass es die “Klatsche zur rechten Zeit” war, da man zuletzt recht glücklich Erfolge gefeiert hat. Das wäre alles konstruktiver, als nur wieder reflexartig den Kopf des Trainers zu fordern. Dass das Engagement Kloses eine Wundertüte werden würde, wie jeder andere “NoName-Trainer” eben auch, war das von Anfang an klar. Aber das “schwierige Nürnberger Umfeld” wählt lieber den gewohnten Weg: Draufhauen wenn der Glubb eh schon am Boden liegt. Zum Glück (oder hoffentlich) haben wir Profis an den entscheidenden Positionen sitzen, die rational denken und nicht wie ein “Stehplatz-Alki” oder ein “Internet-Hater” agiert und beim ersten Gegenwind alles hinschmeisst.

Aber ja, über das Spiel müssen wir auch noch sprechen, ohne Endzeitstimmung versteht sich, soweit ich das eben aus dem Liegestuhl beurteilen kann. 😉

Der Glubb steht von Anfang an neben sich und kommt mit dem frühen Stören der Magdeburger gar nicht zurecht. In der 24. Minute gewinnt Kaars ein Laufduell gegen Flick, passt in die Mitte auf Amaechi, der im ersten Versuch am starken Reichert scheitert, doch den 2. Versuch versenkt. Der VAR überprüft: Tor zählt, 0:1, weil Knoche das Abseits aufgehoben hat.

Jetzt endlich kam der Glubb auch mal nach vorne und hatte so etwas wie Möglichkeiten. Ein Elfmeter kurz vor der Pause wurde nach VAR-Studium wieder zurückgepfiffen. Dennoch der Glubb weiter am Drücker, trotzdem stand nur EIN Torschuss zur Halbzeit auf der Habenseite – und das in einem Heimspiel. Geht gar nicht.

Nach der Pause endlich Dampf im Nürnberger Spiel. In der 54. Minute lief endlich die Torhymne im Max-Morlock-Stadion… doch nicht lange. Jander hatte auf Jeltsch geflankt, dessen Kopfball von der Linie gekratzt wurde. Den Nachschuss jagte Schleimer an den Innenpfosten. Extremes Glück für den FCM!

Danach nimmt Magdeburg wieder das Heft des Handelns in die Hand. Nach ein paar guten Möglichkeiten für die Jungs von der Elbe, fällt in der 65. die Vorentscheidung: Nollenberger passt vor dem Tor in die Mitte und Burcu trifft ins rechte Eck. Die FCN-Abwehr sah mal so richtig alt aus. 0:2.

Kurz vor dem Ende muss Jeltzsch verletzt vom Platz und das Unheil nimmt seinen Lauf: Nollenberger schlenzt den Ball über Reichert zum 0:3 in die Maschen. Knoche lieferte Begleitschutz.

Als sich der Glubb (leider mal wieder) aufgegeben hat, durfte der eingewechselte Ex-Glubberer Hercher noch das 0:4 verzeichnen. Desaströs.

Fazit:

Ach FCN! Ich hab ja bei dem Auftaktprogramm mit dem Schlimmsten gerechnet. Aber zuhause gegen Magdeburg kommt dann die Erlösung und der erste Sieg. Ich würde jetzt nicht sagen, dass genau das Gegenteil eingetreten ist, aber so ziemlich. Natürlich ist eine hohe Niederlage erschreckend. Schlimmer fand ich aber die Selbstaufgabe unserer Jungs, die Bälle verloren und dann nicht mal hinterher gegangen sind, um den zurückzuholen. Pässe kamen kaum an… das ist jetzt alles, was man nicht unbedingt einem Trainer ankreiden müsste. Oder hätte Klose mit “Ball stoppen, Ball spielen, Ball annehmen” beginnen sollen?

Statistik: Tore 0:4, Torschüsse 7:15, Ballbesitz 41:59%, Zweikampfquote 52:48%, Ecken 3:9. Schrieb ich gegen Darmstadt noch “Diese Statistik liest sich wie eine 4:1-Niederlage“, so war das eben heute der Fall. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Klose zeigte sich nach dem Spiel ebenso enttäuscht: “Was man klar ansprechen muss”, und das habe er auch getan, sei die Zweikampfführung der Einwechselspieler. Er verdeutlichte seine (nicht erfüllte)  Erwartungshaltung hinsichtlich seiner Joker: “Aggressiv in die Zweikämpfe gehen und die Bälle gewinnen wollen – da war ich enttäuscht.” (hier im Kicker)

Die Länderspielpause kommt zur richtigen Zeit, würde ich sagen.

RelVoSprung -4/+3

Schon eine Frechheit, dass sich unsere Nasen ausgerechnet ein Wochenende für eine 0:4-Heimniederlage aussuchen, bei dem die Westvorstadt einen 4:0-Auswärtssieg in Regensburg feiern durfte. Da kann wieder jeder Arbeitnehmer schön dann Blödsinn von der Kleeblattseite abbekommen. Wohl dem, der Urlaub hat. 😉

Somit an der Tabellenspitze Düsseldorf (1:0 gegen Hannover) vor Fü und Magdeburg. Am Tabellenende vorerst Braunschweig (muss gegen den KSC ran) hinter Ulm (muss in Paderborn ran) und Darmstadt (4:0-Niederlage in Elversberg. Lieberknecht scheint die besten Chancen auf die erste Trainerentlassung zu haben.

Update: Der KSC hat sich durch ein 2:1-Sieg in Braunschweig auf Platz 2 geschoben und Ulm hat durch ein 0:0 in Paderborn die Abstiegsränge verlassen.

Fans:

Wie so oft, waren die Fans das Beste! Zahlreiche Gästefans im Stadion, die auch lautstark zu hören waren – auch vor den 4 Gegentoren. Dazu war das Stadion bei bestem Wetter gut gefüllt und die Nürnberger Ultras hatten eine besondere Choreografie vorbereitet: Für Co-Trainer Javier Pinola! Sicherlich ein Novum im deutschen Fußball.

“HA LLEGADO EL TIEMPO – BIENVENIDO DE VUELTO AMIGO PINOLA” (“Es ist Zeit – Willkommen zurück, Freund Pinola”) stand über dem Ultras-Block zu lesen. Dazu zierte sein Konterfei den Oberrang. Gelungene Aktion! Hätten doch nur die Spieler die gleiche Akribie an den Tag gelegt.

Wie so oft heißt es nun: Mund abputzen, weiter gehts, besser machen! Am kommenden Wochenende ist Länderspielpause, das nächste Spiel gegen Aufsteiger Ulm ist am 14. September. Genug Zeit um die Truppe wieder aufzubauen und Fehler zu verringern.

Alles für rot-schwarz


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2 Kommentare zu “FCN – FCM 0:4! Ist das Projekt Klose schon am Ende?”

  1. Welch Mühe man sich macht, um so ein schlechtes Spiel in einen guten Beitrag zu verpacken ?. Aber Danke für die Analyse. Sorry, aber da kann man sich auch alles schön reden. Gut „objektiv“ geschrieben….gut argumentiert – auch den Social Media Kommentaren gegenüber – . Dennoch ist der ganze Beitrag für mich mit der rosa FCN Brille geschrieben. Klar, auch ich mag kein „draufhauen“. Aber andere Mannschaften starten seit gestern schon voll durch…. Nur wir brauchen wieder mal Zeit und humpeln jetzt schon wieder hinterher in dieser zweiten Liga…. Und das hat nichts mit draufhauen nach ein paar Spieltagen zu tun. Wann ist der Club endlich mal wieder stabil? Endlich wieder erfolgreich? Ohne jahrelanges Gerede: „wir brauchen Zeit“! Nein! Wir brauchen Leistung auf dem Platz und endlich mal wieder Erfolge auf den Rasen. Das herumgegurke schön zu reden macht es halt auch nicht besser! Letztendlich bestimmt das Ergebnis am Ende der Saison mal wieder die weitere Siason. Nicht mehr und nicht weniger…! und unserer Ergebnisse in den letzten Jahren waren leider eher unterirdisch….. wenn man als Glubberer irgendwann – wann auch immer – mal wieder nach oben schauen möchte. NUR DER FCN ???

  2. @Stefan: Ja, danke für Deinen Kommentar. Was ich erwidern könnte, steht in den Texten:
    – Man wusste, dass Klose eine Wundertüte wird.
    – Man wusste, dass der FCN seine Spieler erst sehr spät in der Saison bekommen wird.
    Jeder Trainer, Wiesinger, Verbeek, Weinzierl, etc. haben ihre Chancen bekommen. Wenn es nach 8 bis 10 Spielen immer noch so übel aussieht am Platz, ok. Aber jetzt schon, mit der jüngsten Truppe der Liga, isses mir zu früh, Köpfe rollen lassen zu wollen.
    Und dafür brauchte ich jetzt keine “rosa Brille”. 🙂
    PS: Ausserdem finde ich den Text gar nicht so positiv….

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