Ich hätte auch den Klassiker schreiben können: “Zum Leben zu wenig, zum Sterben zuviel”! Und da fällt sie wieder die Münze im Phrasenschwein. Aber es trifft nun mal den Nagel auf den Kopf: Je nachdem was man herauslesen will, kann man aus der Begegnung dann auch rauslesen – egal ob positiv oder negativ. Zu sehr wechselte sich Licht und Schatten ab, aber gänzlich erfolglos hat man “Bankfurt” auch nicht verlassen.

Dazu war auch noch der Interims-Coach Roger Prinzen an der Auslinie, der zumindest etwas frischen Wind versprühte. Und sei es nur durch sein emotionales Wirken in der Coaching-Zone – das der gemeine Glubberer ja bei Wiesehahn so vermisste. Mir hat besonders gut gefallen, dass der ehemalige Wattenscheider konsequent gewechselt hat und einem gänzlich unbekannten Akteur eine Chance gab: Antonio Colak hat mit viel Fleiß das Vertrauen aber bestätigt – auch wenn er etwas übermotiviert bei einem Fallrückzieher der Frankfurter Anderson ausgeknockt hat.

Ansonsten war über weite Strecken das zu sehen, was auch in den letzten Auswärtsspielen zu sehen war. Lange Bälle, hier und da blitzt Können auf, aber nach hinten wirds oftmals gefährlich. In der ersten Hälfte hatte Pekhart sogar zwei gute Möglichkeiten – also die Frankfurter waren heute echt schlagbar, das muss man einfach so sehen.

Nach der Pause gings dann zur Sache: Ein Steilpass auf Meier, dieser leitet direkt auf Kadlec weiter und hebelt somit die gesamte Abwehr aus. Der Tscheche allein vor Schäfer hat derzeit eh einen Lauf und verwandelt sicher. 1:0.

Der FCN war sichtlich geschockt, tat aber endlich auch mehr. Warum, fragen sich viele, brauchts immer erst diesen Rückstand! Nun griff aber auch Prinzen ein und wartete nicht wie viele seiner Vorgänger auf die 80. Minute für einen entscheidenden Wechsel. Und er sollte ein glückliches, weil konsequentes Händchen haben.

Denn der vom AC Mailand gejagte Plattenhardt musste ebenso vom Feld wie der vermeintliche 10-Millionen-Mann Kiyotake und der Tschechische Nationalspieler Pekhart! Für die “großen Namen” kam Josip Drmic, Robert Mak, der mal wieder eine Chance erhielt und eben Antonio Colak von der U23. Und genau diese brachten es dann auch:

Colak sorgte für ordentlich Schwung in der Offensive, Robert Mal bekam einen Ball und schickte Josip Drmic steil in den Strafraum. Der umkurvte der heraus gelaufenen Trapp und traf aus spitzem Winkel genau vor der Kurve der Nürnberger zum umjubelten Ausgleich! 1:1! Klasse gemacht!

Noch zu erwähnen ist, dass Niklas Stark mit einem 30-Meter-Hammer an die Unterlatte und auch Javier Pinola mit einer guten Chance das Spiel noch hätten komplett drehen können. So blieb es aber beim mehr oder weniger gerechten Unentschieden! Wenigstens gab kein Phantomtor! (Spielbericht bei kicker.de)

Fazit:

Auch heute konnte man wieder sehen, dass die Jungs es können. Und wenn ein Ginczek wieder fit ist, hat man bestimmt auch mehr Durchschlagskraft. Doch es war auch eindeutig zu sehen, dass ein neuer Trainer – egal ob er nun Koller, Köstner oder Meulensteen heißt – sehr, sehr viel Arbeit hat. Dennoch überwiegt für mich heute das Positive, da junge Talente heute was gezeigt haben und wir abermals Moral bewiesen haben. Vielleicht sind heute auf den Weg der Besserung eingebogen, auf jeden Fall sind wir aber weit entfernt davon, ein hoffnungsloser Fall zu sein.

RelVoSprung 0 Punkte

Unglaublich wie der sich bei 0 Punkte hält. Wobei es heute zeitweise düster aussah, denn Eintracht Braunschweig führte 2x gegen die ambitionierten Schalker, ehe die in der Nachspielzeit das 3:2 markierten. Der SC Freiburg kam in Bremen zu einem 0:0 und hatte gute Chancen. Also würde ich fast sagen, dass unser 16. Rang eher glücklich ist. Sollte nun aber der HSV morgen gegen Stuttgart gewinnen, wäre man schon 5 Punkte vom rettenden Ufer entfernt. Es beisst die Maus keinen Faden ab, wir brauchen eine Siegesserie!
Update: Der HSV hat gegen den VFB “nur” ein 3:3 erreicht und ist jetzt 3 Punkte entfernt. Wolfsburg hat sich durch einen Sieg in Augsburg vorerst vom Abstiegskampf verabschiedet, wodurch in 4 Punkten Entfernung nun der FCA, Mainz, Frankfurt und Hoffenheim versammelt sind.

Nürnberger Fans

Auch heute wieder eine wahre Pracht, dass über 4.000 Glubberer den FCN begleitet haben – vor allem in der jetzigen Phase (siehe nebenstehendes Bild)! Denn wenn es läuft, fährt jeder gerne auswärts! Obendrein gab es gute Stimmung und auch keine Ausschreitungen, wie damals in 2012. Ob das an dem massiven Polizeiaufgebot (siehe Bild oben) lag oder einfach an der Tatsache, dass diesmal die Eintracht der UN94 die Zaunfahnen zuließ, kann ich von hier nicht sagen.

Alles für den Glubb!


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