Es hätte so schön werden können! Die Mannschaft stößt eindrucksvoll den viel zitierten Bock um! Verbesserte Leistung, tolle Tore und mal wieder einen Nürnberger Torhüter, der mit einem gehaltenen Elfmeter “den Sieg” festhält. Es wäre der Hammer gewesen… wäre, hätte das Spiel nicht bis 92:58 gedauert, denn da zappelte mal wieder der Ball im Club-Tor und schockierte mal wieder Fans und Spieler. Der Schock war förmlich zu greifen. Unglaublich was wir Glubberer in diesem 2019 alles ertragen müssen.
Kiel gab sofort Gas und schnürte den FCN in der eigenen Hälfte ein, aber gefährlich wurde es kaum. Dann kam der Glubb auch langsam ins Spiel – aber auch da wurde es kaum gefährlich. Dann die 38. Minute: Freistoß halb links und jeder schaut auf Geis, doch Sörensen läuft an und schweißt das Ding unter den Querbalken! TOR! Eine Befreiung im Max-Morlock-Stadion!
Doch nur Minuten später war fast alles wieder dahin: Behrens reißt Özcan im Strafraum um und Schiedsrichter Timo Gerach zeigt auf den Punkt. Der Gefoulte selbst tritt an und Torwart Dornebusch hält! Der nächste Riesenjubel im Stadion! Phantastisch! Pause!
Nach dem Pausentee galt es die Drangphase der Kieler zu überstehen, auch hier Dornebusch auf dem Posten. Der Glubb schaffte das und konnte sich abermals nach vorne bewegen. Dovedan und Hack mit Torchancen. Dann die 67. Minute und der starke Schleusener mit perfekter Vorarbeit und Hack zieht in die Mitte und vollstreckt mit Gewalt! 2:0! Megajubel! Sollte es heute klappen?
Nun ließ sich der FCN wieder einschnüren und versuchte zu kontern. Leider wurden die nicht sauber zu Ende gespielt, dann plötzlich die 77. Minute und Serra wurde perfekt freigespielt, umkurvte Dornebusch und knallte den Ball unter die Latte. Nur noch 2:1, jetzt war wieder Zittern angesagt.
Doch der Glubb machte das gut, konnte sich oft befreien. Dann 3 Minuten Nachspielzeit, plötzlich konnte der FCN sich nicht mehr befreien. Der Abpfiff sollte nur noch Sekunden entfernt sein, Frey kann an der Mittellinie den Ball nicht behaupten und er wird abermals vor das Nürnberger Tor geschlagen… Thesker kommt zum Kopfball und das Ding fällt ins lange Eck. 2:2 in der 93. Minute. Schiedsrichter Timo Gerach pfiff das Spiel erst gar nicht mehr an.
Fazit:
Unfassbar! Eine gefühlte Niederlage. Wieder kein Sieg, wieder einen Vorsprung verspielt, wieder in der Nachspielzeit ein entscheidendes Tor gefangen. Das Trauma des 1.FC Nürnberg sitzt tief und scheint uns nie mehr verlassen zu wollen. Ich erinnere mich an die Abstiegssaison 1998/99, als der FCN wohl im internationalen Wettbewerb gelandet wäre, wenn jedes Spiel in der 88. Minute zu Ende gewesen wäre. Gefühlt sind wir “immer” die Lastminute-Deppen! Nicht mal das Nürnberger Christkind (siehe Bild) vermag zur Zeit das Glück auf den Rasen zu zaubern.
Dennoch aber bin ich ja ein Freund einer ergebnisunabhängigen Analyse – so weit es geht. Und da muss ich sagen dass sich der FCN heute verbessert präsentierte. Es machte oft Spaß die Jungs zu sehen. Wäre das letzte Ding an den Posten geknallt und rausgesprungen, würde ich hier von Elferkiller Dornebusch schwärmen, Schleuseners Zuckerpässe feiern und Hacks Tempo-Dribblings als Unruheherd feiern. So aber tritt der Glubb weiter auf der Stelle.
Statistik: Tore 2:2, Torschüsse 11:13, Ballbesitz 33:67%, Zweikampfquote 56:44%, Laufleistung 121:119km, Ecken 3:4. Der Ballbesitz ist eindeutig, aber eine positive Zweikampfquote und die Laufleistung stützen meine Eindrücke. Mit dieser Leistung sollte es gegen Dresden einen versöhnlichen Ausklang geben.
Fans:
“Wer nicht kämpft kann Nürnberg verlassen” stand vor dem Spiel in großen Lettern in der Nordkurve. Natürlich dachten wir uns gleich, ob das nach dem Einstellen der Unterstützung auch für die Fans gelten würde. Aber auch hier wurde gekämpft, die Unterstützung war über 90 Minuten da! So soll das sein! Zudem gab es eine schöne Choreo zum Stadionnamen: “Max-Morlock-Stadion für immer” mit roten und schwarzen Fahnen, ein herrliches Bild!
Nun kommt Dynamo Dresden ins MMS und der Glubb kann am letzten Spieltag in diesem Jahr sogar noch Letzter werden! Es bedarf zwar eines Kantersieges des Tabellenletzten am nächsten Freitag, aber der Letzte, der vor kurzem hier aufspielte, durfte ja auch schalten und walten wie ihm beliebte. Ich hoffe aber sehr, dass der Glubb das Spiel gewinnt um in Ruhe in der Winterpause an der Rückrunde zu arbeiten!
Alles für rot-schwarz
Nicht vergessen: Am 23.12. ist wieder das Adventssingen im Max-Morlock-Stadion!
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Tags: Clubspiel
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Da braucht es gar keinen Kantersieg von Dynamo Dresden. Eine Niederlage mit drei Toren Unterschied – und schon ist der Club Letzter.
0:3 gegen Dresden ist ein Kantersieg! 😉